Landrat BL Integrationsangebot wird im Baselbieter Bildungsgesetz verankert

scmi, sda

16.11.2023 - 10:21

Mit dem Integrationsangebot IAV Sek II sollen zum Beispiel jugendliche Flüchtlinge auf die Sekundarstufe II und den Arbeitsmarkt vorbereitet werden können. (Symbolbild)
Mit dem Integrationsangebot IAV Sek II sollen zum Beispiel jugendliche Flüchtlinge auf die Sekundarstufe II und den Arbeitsmarkt vorbereitet werden können. (Symbolbild)
Keystone

Das «Integrationsangebot zur Vorbereitung auf die Sekundarstufe II» (IAV Sek II) für jugendliche Flüchtlinge und Fremdsprachige wird im Baselbieter Bildungsgesetz verankert werden. Der Landrat hat die Änderung am Donnerstag mit 75 Stimmen einstimmig abgesegnet.

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Sowohl in der ersten wie auch in der zweiten Lesung gab es keine Anträge aus dem Kantonsparlament. Die Gesetzesänderung war bei allen Fraktionen unbestritten.

Mit der Verankerung des IAV Sek II im Bildungsgesetz soll eine Lücke geschlossen werden. Das Angebot wurde für 16- bis 18-jährige Jugendliche mit Migrationshintergrund geschaffen. Ziel des Angebots ist, dass diese Schülerinnen und Schüler anschliessend in ein reguläres Angebot der Sekundarstufe II eintreten können oder ihren Weg in die Arbeitsintegration finden.

Bis anhin beschloss die Regierung dafür jeweils Ausgabebewilligungen für das IAV Sek II. Diese können das Angebot aber nur vorübergehend sichern, weswegen dieses Bildungsangebot ins Gesetz aufgenommen werden soll.

Mehr Jugendliche ohne Deutschkenntnisse

Hintergrund ist, dass die Fremdsprachenintegrationsklassen (FSK) der Volksschule an ihre Grenzen gestossen sind. Da die Anzahl minderjähriger Jugendlicher ohne oder mit sehr geringen Deutschkenntnissen zugenommen hat, waren die Kapazitäten ausgeschöpft. Das Amt für Volksschulen beschloss daher, dass keine Jugendlichen über 16 Jahren mehr in die FSK aufgenommen werden. Stattdessen wurde das IAV Sek II geschaffen.

Gemäss aktuellen Prognosen wird im kommenden Schuljahr mit sieben Klassen mit je maximal 16 Jugendlichen gerechnet. Die Kosten pro Klasse belaufen sich auf 230'000 Franken jährlich, wie es in der Vorlage des Regierungsrats heisst.