Coronavirus Kanton Aargau bewilligt Kurzarbeit für 600 Mitarbeitende

SDA

9.3.2020 - 15:56

Die Aargauer Kantonsbehörden haben innerhalb von sechs Tagen 33 Anträge auf Kurzarbeit bewilligt. Rund 600 Mitarbeitende sind gemäss Behördenangaben von Kurzarbeit betroffen.

Die meisten Gesuche stammten von Firmen aus dem Eventbereich, sagte Stephan Nauer, Teamleiter Arbeitslosenversicherung im Amt für Wirtschaft und Arbeit, am Montag vor den Medien in Aarau. Zunehmend gebe es auch Gesuche aus der Transportbranche, der Maschinen- und Metallindustrie sowie aus dem Gastrobereich. So würden Generalversammlungen und grosse Hochzeitsveranstaltungen abgesagt.

Nauer sprach von einem «massiven Anstieg» der Zahl der Gesuche. Im Aargau seien 2019 insgesamt 80 Anträge eingereicht worden. Im vergangenen Februar beantragten zwölf Betriebe Kurzarbeit, sieben mehr als im Vormonat.

Seit der Ausbreitung des Coronavirus stehe der Kanton in engem Kontakt mit dem Aargauischen Gewerbeverband (AGV), der Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK) sowie mit einzelnen Branchenvertretern, hiess es. An mehreren Sitzungen und bei Telefongesprächen sei die Situation der Unternehmen diskutiert worden.

Kurzarbeit muss begründet sein

Für zahlreiche KMU und Grossbetriebe stelle sich die Frage, wie sie sich ihrem Personal gegenüber verhalten sollten. Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses sei keine gute Lösung, weil die Ausbreitung des Coronavirus vorübergehender Natur sei.

Betriebe können einen Antrag für Kurzarbeit nur für festangestellte Mitarbeitende stellen, wie die Kantonsbehörden festhalten. Um eine Kurzarbeitsentschädigung zu erhalten, genüge ein genereller Verweis auf den Coronavirus nicht.

Ein Antragsteller müsse glaubhaft darlegen können, weshalb in seinem Betrieb die zu erwartenden Arbeitsausfälle auf das Auftreten des Coronavirus zurückzuführen seien. Auf Bundesebene werden derzeit Vereinfachungen des Antragsverfahrens für Kurzarbeitsentschädigungen geprüft.

14 bestätigte Corona-Fälle im Aargau

Im Kanton Aargau gibt es bislang 14 bestätigte Corona-Fälle – zwei Fälle mehr als am Freitag. Die Betroffenen seien zwischen 24 und 73 Jahre alt, hinzu komme ein Kind, sagte Kantonsärztin Yvonne Hummel vor den Medien in Aarau.

Allen Personen gehe es gut, der Verlauf der Ansteckung verlaufe komplikationslos. Zwölf Personen befänden sich zu Hause in Quarantäne. Zwei Personen seien in der Zwischenzeit geheilt.

Die Quarantäne ist auf 14 Tage angesetzt. Sie wird jeweils in Absprache mit den Ärzten und dem Kantonsärztlichen Dienst aufgehoben. Einzig Personen mit einem schweren Verlauf sollten in einem Spital isoliert werden, hielt Hummel fest.

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