Coronavirus – Aargau Kanton Aargau steht hinter die Verlängerung der Covid-Massnahmen

ga, sda

17.1.2022 - 10:14

Der Aargauer Regierungsrat stützt die Corona-Pläne des Bundes. Er plant keine Verschärfungen für den Kanton. (Archivbild)
Der Aargauer Regierungsrat stützt die Corona-Pläne des Bundes. Er plant keine Verschärfungen für den Kanton. (Archivbild)
Keystone

Der Aargauer Regierungsrat unterstützt die vom Bundesrat vorgeschlagene Verlängerung der bestehenden Corona-Massnahmen bis Ende März. Er spricht sich jedoch gegen eine Ausweitung der Maskenpflicht und gegen ein Verbot des Präsenzunterrichts an Hochschulen aus.

17.1.2022 - 10:14

Die Massnahmen sollten bereits vor Ende März überprüft und allenfalls angepasst werden, schreibt der Regierungsrat in der am Montag veröffentlichten Stellungnahme an das Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Die relativ tiefen Ansteckungszahlen am Arbeitsplatz zeigten, dass die Unternehmen bewiesen hätten, dass sie ihre Mitarbeitenden auch mit einer Homeoffice-Empfehlung sehr gut schützen könnten. Das Tagesgeschäft funktioniere im Homeoffice.

Ein zu langes Verdikt, vom Arbeitsplatz fern zu bleiben, schade allerdings der Zusammenarbeit und erschwere die Führungsarbeit. Die Homeoffice-Bedingungen seien oft suboptimal.

Gültigkeit der Zertifikate verkürzen

Der Regierungsrat stützt auch die Absicht des Bundesrats, die Gültigkeitsdauer von Impf- und Genesenenzertifikaten von einem Jahr auf 270 Tage zu kürzen. Ebenfalls die vorgeschlagenen Änderungen bei der Quarantäne werden vom Kanton unterstützt.

Nachdem sich nur noch Personen, die im gleichen Haushalt mit der infizierten Person lebten und nicht innerhalb der letzten vier Monate geimpft oder genesen seien, in Quarantäne begeben müssten, sei der Kreis der betroffenen Personen begrenzt.

Aufgrund der Geschwindigkeit der Übertragung ist gemäss Regierungsrat davon auszugehen, dass sich sowieso alle Haushaltsmitglieder schnell infizieren werden und die behördliche Verhängung einer Quarantäne obsolet wird.

Gegen schärfere Maskenpflicht

Grundsätzlich spricht sich der Regierungsrat gegen eine Verschärfung der Maskenpflicht aus. Insbesondere eine Maskenpflicht bei Menschenansammlungen im Freien werde als nicht durchsetzbar erachtet, da keine scharfe Grenze zwischen vielen Menschen in einer Innenstadt und einer Menschenansammlung gezogen werden könnten.

Auch ein befristetes Verbot des Präsenzunterrichts auf Tertiärstufe, zum Beispiel Fachhochschule, wird abgelehnt. Der Regierungsrat spricht in diesem Zusammenhang von «einer massiven Einschränkung des Rechts auf Bildung».

Die vielen negativen Begleiterscheinungen einer solchen Massnahme überwögen ihren Nutzen bei weitem. Hinzu komme, dass viele Studierende in den vergangenen zwei Jahren bereits massive Einschränkungen in ihrem Studium hätten hinnehmen müssen. «Eine erneute Einschränkung des Rechts auf Bildung, während Kinos oder Theatersäle offen bleiben, wäre nicht nachvollziehbar», hält der Regierungsrat fest.

Er plant nach eigenen Angaben keine neuen Verschärfung, die über die Bundesvorgaben hinausgehen.

Im Kanton besteht eine Akutbetten-Kapazität von 1350 Betten. Aktuell seien rund zwei Drittel der Betten belegt. Derzeit machen die Covid-19-Patienten rund 10 Prozent der Patienten auf den allgemeinen Bettenstationen und 40 Prozent der Patienten auf den Intensivstationen aus, heisst es in der Stellungnahme.

ga, sda