NordschweizKanton Solothurn will für Langzeitpflege die Spitex ausbauen
roch, sda
1.11.2023 - 15:57
Der Solothurner Regierungsrat hat die neue Versorgungsplanung für die Alters- und Langzeitpflege verabschiedet. Demnach sind bis 2030 keine zusätzlichen Pflegeheimplätze vorgesehen. Hingegen rechnet der Kanton mit einer zunehmenden Nachfrage für Spitex-Leistungen und betreutes Wohnen.
Keystone-SDA, roch, sda
01.11.2023, 15:57
SDA
Die «Versorgungsplanung der Alters- und Langzeitpflege 2030», die der Regierungsrat per Mittwoch, 1. November in Kraft gesetzt hat, trage der demografischen Entwicklung Rechnung, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch mit. Sie umfasse neu die gesamte Versorgungskette von ambulanten (wie Spitex), intermediären (wie Tagesstätten und betreute Wohnformen) und stationären Angeboten, also Alters- und Pflegeheimen.
Mehr Personen zu Hause betreuen
Künftig sollen dank einer angepassten Versorgungspolitik deutlich mehr Personen mit einer niedrigen Pflegebedürftigkeit (bis maximal 60 Minuten Pflege pro Tag) in ihrem angestammten Zuhause oder in einer betreuten Wohnform gepflegt und betreut werden, teilte der Kanton mit.
Der Grundsatz «ambulant vor stationär» komme auch dem Wunsch vieler Menschen entgegen, möglichst lange im eigenen Zuhause zu bleiben. Die Umsetzung dieser Strategie brauche bis 2030 keinen Ausbau der aktuell 2980 Pflegeheimplätze im Kanton Solothurn. Bis 2042 dürften aber trotz Verlagerung über 1000 zusätzliche Plätze benötigt werden.
Bis 2030 wird eine Zunahme der Spitex-Pflegestunden um fast 60 Prozent erwartet, bei den betreuten Wohnformen wird zusätzlicher Wohnraum benötigt.
Plus 60 Prozent Senioren
Hauptgrund für den steigenden Pflegeaufwand ist, dass die Solothurner Bevölkerung immer älter wird. Bis 2030 wird die Altersgruppe der über 65-Jährigen im Kanton um 18'500 Personen zunehmen und damit gegenüber 2019 um einen Drittel wachsen. Sogar knapp 60 Prozent soll die Zunahme bis ins Jahr 2042 betragen.
Sechs Versorgungsregionen
Die neue Versorgungsplanung sei vom Gesundheitsamt gemeinsam mit den Einwohnergemeinden, Branchenverbänden, Fachorganisationen und dem Verein Graue Panther erarbeitet worden, schreibt die Staatskanzlei. Um die regionalen Unterschiede zu berücksichtigen, wurden die Prognosen für sechs Versorgungsregionen differenziert erstellt.
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