Untersuchung Kritik an leitendem Staatsanwalt von Zofingen: Externe Untersuchung

SDA

9.6.2020 - 16:39

Der Aargauer Regierungsrat lässt die Amtsführung des Leiters der Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm, Simon Burger, extern untersuchen. Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft hatten die Amts- und Personalführung von Burger kritisiert. Burger politisiert für die SVP im Stadtparlament Aarau.

Mitarbeitende der Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm seien mit einer Eingabe an die Oberstaatsanwaltschaft gelangt, mit welcher Mängel in der Amts- und Personalführung des Leitenden Staatsanwalts der Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm gerügt worden seien, teilte Regierungssprecher Peter Buri am Dienstag auf Anfrage mit.

Buri bestätigte eine entsprechende Meldung des Onlineportals der «Aargauer Zeitung». Der Regierungsrat beauftragte als Aufsichtsbehörde über die Staatsanwaltschaften Ulrich Weder, ehemaliger Leitender Staatsanwalt des Kantons Zürich, mit den erforderlichen Abklärungen der Beanstandungen.

Weitere Informationen sind gemäss Buri zurzeit nicht möglich, weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt. Der Regierungsrat werde nach Vorliegen des Berichts von Weder über das weitere Vorgehen und die Information beschliessen. Die «Aargauer Zeitung» zitiert Burger mit der Aussage, er könne zur Zeit keine Stellung nehmen, da es sich um ein laufendes Verfahren handle.

Seine Anklagen machen Schlagzeilen

Der 45-jährige Burger ist seit 2011 Leitender Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm. Seit 2013 gehört er als SVP-Vertreter dem Einwohnerrat Aarau an. Ohne Erfolg hatte er im September 2017 für einen Sitz in der Stadtregierung von Aarau kandidiert.

Vor Bezirksgericht Zofingen vertrat er im vergangenen Dezember die Anklage gegen den Seilartisten Freddy Nock. Auch im Prozess zum Mord in Brittnau von 2012 trat er vor Gericht auf. Aufsehen erregte ebenfalls die von Burger vertretene Anklage im Prozess von 2018 gegen einen Tierquäler: Ein Mann hatte zwei Rehpinscher seiner Frau in der Aare ertränkt.

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