Energie LED-Strassenbeleuchtung im Aargau: Gemeinden sind gefordert

ga, sda

2.12.2022 - 14:03

Erst ein Teil der Strassenbeleuchtung entlang der Aargauer Kantonsstrassen auf Gemeindegebiet ist auf energiesparende LED-Technik umgerüstet. Die Gemeinde sind gefordert. (Archivbild)
Erst ein Teil der Strassenbeleuchtung entlang der Aargauer Kantonsstrassen auf Gemeindegebiet ist auf energiesparende LED-Technik umgerüstet. Die Gemeinde sind gefordert. (Archivbild)
Keystone

Die Aargauer Gemeinden haben Nachholbedarf bei der Umrüstung auf energiesparende LED-Beleuchtung an den Kantonsstrassen. Nur ein Drittel der 15'000 Strassenleuchten sind LED-Leuchtpunkte. An Kantonsstrassen ausserorts in der Zuständigkeit des Kantons beträgt der LED-Anteil mehr als zwei Drittel.

2.12.2022 - 14:03

Entlang von Kantonsstrasse stehen 90 Prozent der Leuchtpunkte in der Verantwortung der Gemeinden, wie aus einer Antwort des Regierungsrats zu einer Interpellation von Grossräten aus den Reihen von Grünen, SP und EVP hervorgeht. Im ersten Beitragsjahr 2022 für die Entschädigung der Beleuchtungskosten seien davon 5000 Leuchtpunkte mit stromsparender LED-Technik gemeldet worden.

Der Kanton ist für die Beleuchtungsanlagen an Kantonsstrassen im Ausserortsbereich zuständig. Der Aargau hat derzeit an 101 Knoten 969 Leuchtpunkte installiert. Davon sind 697 bereits auf LED umgerüstet, 272 sind noch Natriumdampf-Hochdrucklampen, wie es in der Antwort vom Freitag heisst.

Beleuchtung wird analysiert

Der Kanton rüste seine Beleuchtungsanlagen laufend auf LED um. Dies geschehe normalerweise im Zusammenhang mit Sanierungen an der Kantonsstrasse, schreibt der Regierungsrat.

Dabei wird die Situation der Beleuchtung analysiert und angepasst. Sollte bei der Überprüfung festgestellt werden, dass die Beleuchtung nach heutigen Normen nicht mehr nötig ist, werden die Leuchtenpunkte zurückgebaut.

Kantonsstrassen im Ausserortsbereich werden gemäss Regierungsrat nur an ausgewählten Stellen beleuchtet – also dort, wo eine Beleuchtung aus Gründen der Verkehrssicherheit überhaupt notwendig ist. Grundsätzlich werde Ausserorts auf eine Strassenbeleuchtung verzichtet.

Keine komplette Abschaltung

Dort wo sie notwendig sei, ermögliche ein Dimmstufen-Profil eine reduzierte Beleuchtung in den verkehrsschwächeren Zeiten. Eine komplette Abschaltung gebe es jedoch nicht.

Als Folge der Revision des Strassengesetzes plant die Kantonsverwaltung, in den nächsten zwei Jahren sämtliche Ausserorts-Leuchten entlang der Kantonsstrassen auf ihre Notwendigkeit hin zu prüfen und die Möglichkeiten zur Betriebsoptimierung bis hin zur Dunkelschaltung zu bestimmten Zeiten zu analysieren.

«Es ist auch davon auszugehen, dass einzelne nicht zwingend notwendige Leuchten in diesem Zusammenhang auch zurückgebaut werden», schreibt der Regierungsrat.

Die rund 1000 Kandelaber an Kantonsstrassen im Ausserort verbrennen rund 250 Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Da diese Leuchtenpunkte alle bereits in Abhängigkeit des Verkehrsaufkommens mit einem Dimmstufenprofil arbeiteten und um bis zu 50 Prozent gedimmt würden, dürfte eine vollständige Abschaltung gemäss Regierungsrat in der verkehrsschwächsten Zeit schätzungsweise 10 bis 15 Prozent Strom einsparen.

Fussgängerstreifen: Ein Frage der Sicherheit

Keinen Spielraum besteht – aus Gründen der Sicherheit – bei den Fussgängerstreifen. Grundsätzlich sind bei Fussgängerstreifen zu jedem Zeitpunkt die Mindestanforderungen an die Beleuchtung zu erfüllen. Eine Abschaltung oder Dimmung unter 5 Lux (Beleuchtungsstärke) vertikal ist daher nicht zulässig.

Allerdings dürfte die technische Entwicklung in Zukunft solche sensorgesteuerten Lösungen ermöglichen, so dass in Zeiten ohne Fussgängerinnen und Fussgänger oder Verkehr die Norm unterschritten und die Beleuchtung stärker gedimmt werden kann, wie es in der Antwort weiter heisst.

Die Herausforderungen lägen insbesondere in der Überwachung der Annäherungsbereiche eines Fussgängerstreifens. Da die Fussgängerstreifen im Innerortsbereich lägen, seien für diese in erster Linie die Gemeinden zuständig. Die kantonalen Fachstellen beobachteten die Entwicklungen jedoch sehr genau und stünden den Gemeinden für den Austausch zur Verfügung, schreibt der Regierungsrat.

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