Steueramnestie Markant weniger Selbstanzeigen von Steuersündern in Baselland

SDA

13.1.2020 - 11:14

Im Kanton Baselland sind 2019 deutlich weniger Selbstanzeigen von Steuersündern eingereicht worden als im Vorjahr. Registriert wurden insgesamt 463 Anzeigen. Das sind 691 weniger als 2018.

Bearbeitet haben die Baselbieter Steuerbehörden letztes Jahr 569 Dossiers von Steuersündern. Dadurch wurden insgesamt rund 52,2 Millionen Franken an bisher nicht versteuerten Vermögen offengelegt, wie die Baselbieter Finanz- und Kirchendirektion (FKD) am Montag mitteilte. Im grössten Einzelfall ging es um 22,8 Millionen Franken.

Die kantonalen Nachsteuern aus den Selbstanzeigen beliefen sich 2019 auf noch 5,2 Millionen Franken gegenüber 5,7 Millionen im Vorjahr. Dem Bund flossen rund 1,2 Millionen zu, 600'000 Franken weniger als 2018.

Steuersünder können sich in der Schweiz seit 2010 einmal im Leben straflos selbst anzeigen. Sie müssen zwar die ausstehenden Steuern der letzten zehn Jahre plus Verzugszins nachzahlen, werden jedoch für die Hinterziehung nicht zusätzlich gebüsst.

Mehr Steuerhinterziehungsverfahren dank AIA

Am meisten Selbstanzeigen wurden in den Jahren 2017 (1927) und 2018 (1154) eingereicht. Nun scheinen sich die Fallzahlen langsam wieder auf tieferem Niveau einzupendeln, wie die FKD festhält. Dafür zeichne sich ab, dass die Steuerhinterziehungsverfahren zunehmen dürften.

Grund dafür ist laut FKD der automatische Informationsaustausch (AIA), durch den bisher nicht deklarierte, ausländische Finanzkonten zum Vorschein kommen. 2019 erhielt die Baselbieter Steuerverwaltung im Rahmen des AIA erstmals Meldungen zu Kontostand, Zinsertrag und Dividenden.

Eingegangen sind nach Angaben der FKD rund 63'000 Meldungen. Von diesen wurden rund 13'000 nach verschiedenen Kriterien ausgewählt. Nun würden sie im Rahmen der ordentlichen Veranlagungstätigkeit überprüft, heisst es in der Mitteilung. Bisher wurden in 415 Fällen festgestellt, dass die Finanzkonten im Ausland in der Steuererklärung wohl nicht ordentlich deklariert waren.

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