UniversitätNeubau Biomedizin in Basel wird 153 Millionen Franken teurer
scmi, sda
16.11.2022 - 11:02
Das geplante Forschungsgebäude für das Departement Biomedizin (DBM) der Universität Basel wird 153 Millionen Franken teurer als ursprünglich geplant. Die Gesamtkosten werden insgesamt 265 Millionen Franken betragen, wie die Regierungen beider Basel am Mittwoch mitteilten.
Keystone-SDA, scmi, sda
16.11.2022, 11:02
16.11.2022, 11:48
SDA
Gründe dafür sind die längere Ausführungsdauer, die gestiegenen Baupreise und die Teuerung sowie die Berücksichtigung der Projektkomplexität aufgrund der Erfahrungen aus dem Neubau Biozentrum, heisst es weiter in der Mitteilung.
Die Regierungen der beiden Trägerkantone beantragen deshalb ihren Parlamenten eine paritätische Erhöhung der Kreditsicherungsgarantien für den Neubau DBM um je 76,5 Millionen Franken.
Zudem wird eine Erhöhung der Ausgabenbewilligungen für die Rückbaukosten des alten Biozentrum um je drei Millionen Franken beantragt. Diese steigen, weil sich auch das Rückbauverfahren beim alten Biozentrum als wesentlich komplexer erweist als ursprünglich geplant, wie die beiden Kantonsregierungen schreiben.
Die Universität Basel übernimmt als Gebäudeeigentümerin die Bauherrschaft für das DBM. Dies geschieht gemäss Mitteilung in Übereinstimmung mit der Immobilienvereinbarung zwischen den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Das Bauunternehmen Implenia übernimmt als Totalunternehmerin (TU) das Projektrisiko.
Kosten und Bauzeit unterschätzt
Die Universität Basel beschafft die Investitionsmittel für den Neubau auf dem Finanzmarkt. Eine Kreditsicherungsgarantie der beiden Trägerkantone soll ermöglichen, dass die Universität die nötigen Kredite zu günstigen Konditionen aufnehmen kann, wie die beiden Kantonsregierungen weiter schreiben. Dafür hatten beide kantonalen Parlamente bereits 2014 eine Garantie in der Höhe von 212 Millionen Franken gewährt. Seither wurde das Projekt bis zur Baubewilligungsreife weiterentwickelt.
«Der 2014 angenommene Gesamtkreditbetrag beruhte auf einer rudimentären Grobkostenschätzung und hat sich im TU-Submissionsverfahren als nicht ausreichend herausgestellt», heisst es in der Mitteilung. Auch die Realisierungsdauer des Vorhabens sei «unterschätzt» worden. Mit der Offerte von Implenia, die auf dem ausgearbeiteten Bauprojekt und dem 2021 eingereichten Baugesuch basiert, liege nun «eine verlässliche Kosten- und Terminplanung vor».
Die Universität Basel will das DBM-Forschungsgebäude bis 2031 bauen. Der Neubau soll Platz bieten für 900 Mitarbeitende und 200 Studierende. Der Baubeginn ist für das Jahr 2023 vorgesehen. Derzeit sind rund 70 Forschungsgruppen des DBM auf fünf Standorte verteilt. Mit dem Neubau sollen sie unter ein Dach kommen.
Der Neubau soll in unmittelbarer Nähe zum neuen Biozentrum gebaut werden. Auch dieses Projekt war mit massiven Mehrkosten verbunden. Es kostete rund 100 Millionen mehr als geplant. Eine eigens dafür einberufenen Parlamentarische Untersuchungskommission rügte dieses Jahr in ihrem Schlussbericht die beiden Kantonsregierungen wegen der Kostenüberschreitungen und der Bauverzögerung.
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