Gesundheitswesen Neubau des Kantonsspitals Aarau kostet 563 Millionen Franken

SDA

17.1.2020 - 10:21

Der geplante Neubau des Kantonsspitals Aarau (KSA) ist einen Schritt weiter. Das KSA hat den Werkvertrag für den Bau des Spitals unterzeichnet. Es will das Vorhaben ohne Kantonsdarlehen finanzieren. Der Bau kostet 563 Millionen Franken – 30 Millionen Franken weniger als zunächst geplant.

Mit der Unterzeichnung des Werkvertrages mit dem Gesamtleistungsanbieter ARGE Dreiklang stünden «die Zeichen für den Start zum Neubau des Kantonsspitals auf Grün», teilte die Kantonsspital Aarau AG, die im Besitz des Kantons ist, am Freitag mit.

Als nächsten Schritt will das KSA das Baugesuch einreichen. Viereinhalb Jahre nach erfolgtem Spatenstich soll das neue Kantonsspital in Betrieb gehen. Die Baukosten wurden durch Optimierungen um 30 Millionen Franken auf 563 Millionen Franken reduziert.

Eine externe Überprüfung des Businessplans des KSA bestätigte die finanzielle Tragbarkeit des Neubauvorhabens. Der Regierungsrat nahm nach eigenen Angaben vom Freitag Kenntnis von diesem Ergebnis. Man habe sich «intensiv und kritisch» mit dem Neubau des Kantonsspitals auseinandergesetzt.

Regierungsrat steht hinter Projekt

Angesichts der hohen Investitionen in den kommenden Jahren und den damit verbundenen Risiken für das KSA und den Kanton als Eigentümer hatte der Regierungsrat den überarbeiteten Businessplan des KSA durch ein externes unabhängiges Gutachten überprüfen lassen.

Im Zentrum der vom Beratungsunternehmen KPMG gemachten Überprüfung standen die finanzielle Tragbarkeit und die im Businessplan hinterlegten Annahmen auf der Ertrags- und Kostenseite.

KPMG erachtet das Neubauvorhaben als zielführend und beurteilt den Businessplan inklusive Finanzplanung sowie das vorgelegte Finanzierungskonzept «gesamthaft gesehen als realistisch und machbar», wie die Staatskanzlei Aargau festhält.

Das Projekt «Dreiklang» sieht eine komplette Neuanordnung der heutigen Kliniken in einem zentralen Neubau für das fünftgrösste Zentrumsspital vor. Geplant ist ein 148 Meter langer, 126 Meter breiter und 46 Meter hoher Kubus mit einer Nutzfläche von 53'500 Quadratmetern.

Mit dem Neubau, der östlich des heutigen Haupttrakts zu stehen kommt, verschwindet der grösste Teil der 46 bisherigen Gebäude. Das neue Kantonsspital wird 472 stationäre Betten, 130 tagesklinische Plätze und 18 Operationssäle umfassen.

Kredite auf dem Kapitalmarkt

Die Planung, Finanzierung und Umsetzung des Neubauprojekts liegt in der Verantwortung des Verwaltungsrats des KSA. Der zusätzliche Finanzierungsbedarf soll über private Anleihen am Kapitalmarkt und Privatplatzierungen gedeckt werden, wie der Regierungsrat festhält.

Aufgrund der guten Finanzierungskonditionen verzichtet das KSA auf die Inanspruchnahme eines Kantonsdarlehens für das Neubauvorhaben. Der Regierungsrat werte es als ein positives Zeichen, dass das Bauprojekt privat über den Kapital- und Bankenmarkt finanziert werden könne, hält Landammann und Finanzdirektor Markus Dieth in der Medienmitteilung fest.

Die enge Begleitung durch den Eigentümer im Rahmen der quartalsweise stattfindenden Eigentümergespräche und des strategischen Finanz- und Baumonitorings werde fortgesetzt, wird der neu gewählte Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati zitiert.

Die Federführung bei den Spitalbeteiligungen – Kantonsspital Aarau AG, Kantonsspital Baden AG und Psychiatrische Dienste AG – liegt mittlerweile wieder beim sachzuständigen Departement für Gesundheit und Soziales.

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