Nach Direktionswechsel Neuer BUD-Chef Reber im Element – 70 Millionen pro Jahr für Neues

SDA

16.10.2019 - 14:00

Nach dem Direktionswechsel blüht der Baselbieter Regierungsrat Isaac Reber auf. Als Vorsteher der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) plant er mit jährlich rund 70 Millionen Franken für neue Projekte. Sein 100-Tage-Rück- und Ausblick bot am Mittwoch bekannte Schwerpunkte.

Nach acht Jahren als Sicherheitsdirektor steht Reber nun seit drei Monaten der BUD Basel-Landschaft vor. Für den gelernten ETH-Raumplaner und früheren BUD-Angestellten sei der Direktionswechsel wie ein Heimkommen gewesen, sagte er vor den Medien. Und unterstrich damit seinen Elan für die neue Aufgabe.

Für seine Tour d'horizon pendenter Themen war der Fachhochschul-Turm in Muttenz bewusst gewählter Veranstaltungsort: modern, funktional, verdichtet. Indes geizte Reber mit persönlichen Noten und betonte das Staatsmännische: Mit Verweis auf die Regierungsleitplanken samt Ausgaben- und Finanzplan bezifferte er die Investitionsmittel für wirklich neue Projekte bis 2029 auf insgesamt 700 Millionen Franken.

Da daneben zwei Drittel der jährlichen Investitionssummen in Werterhaltung flössen, müsse man neue Projekte sehr sorgfältig auswählen. So will Reber im Strassennetz Lücken schliessen, konkret neben dem A2-Rheintunnel etwa die Talstrasse Münchenstein-Arlesheim realisieren. Auch bei Bahn und Tram steht Bekanntes auf seiner Liste.

Verdichtung und Dekarbonisierung

Von motorlosen Velos sprach Reber nicht, dafür von E-Bikes und Elektroautos. Mit fossilen Brennstoffen wolle die Regierung auch beim Heizen Schluss machen; ein neues Energiepaket werde mehr Förderung für Alternativen bringen. Der Wandel brauche Zeit – mit vielem «hätte man schon vor 20 Jahren beginnen können» und sollen, sagte er.

Bei seinem Kernthema Raumplanung setzt Reber auf intelligente Verdichtung, um Wege kurz und so den Mobilitätsaufwand klein zu halten. Als gutes Beispiel nannte er die Hochhäuser am Bahnhof Pratteln. Wie gut man Arbeiten und Wohnen zusammenführen kann, zeige der Dreispitz. Immer nötig sei naher grüner Ausgleich, sonst leide die Qualität.

Der Sissacher Reber verweigerte sich ferner, Glocken der Heimat zu bespielen: Das Oberbaselbiet solle seine Qualität bewahren, die in intakter Landschaft liege. Der Bevölkerungsschwerpunkt sei klar im stadtnahen Kantonsteil, was bei der Priorisierung zu berücksichtigen sei. Ob er in vier Jahren eine Amtsperiode anhängen will, liess Reber offen.

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