Nordschweiz Pathé schliesst das Kino Küchlin in Basel

razw, sda

30.3.2023 - 08:49

Die Kinosäle im Basler "Küchlin" schliessen per Ende Juni 2023. (Archivbild)
Die Kinosäle im Basler "Küchlin" schliessen per Ende Juni 2023. (Archivbild)
Keystone

Nun verschwindet auch das letzte Kino in der einstigen Basler Kinomeile Steinenvorstadt: Das Multiplexkino Pathé Küchlin schliesst Ende Juni 2023 seine Türen. Die acht Säle werden nach Beendigung des Mietvertrags nicht mehr weiter betrieben. Betroffen sind 23 Mitarbeitende.

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Eine Verlängerung des Mietvertrags würde eine aufwendige Renovation bedeuten. Diese seien an diesem Standort aufgrund baulicher und wirtschaftlicher Perspektiven unmöglich, erklärte Pathé Schweiz im Schreiben. Für die betroffenen Mitarbeitenden werde nach Lösungen gesucht.

Insgesamt sind 23 mehrheitlich in Teilzeit tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Schliessung betroffen, wie Stephan Herzog von Pathé Schweiz gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagt.

Konkurrenz mit Arena Cinemas

Mit der Schliessung des 2006 eröffneten Pathé Küchlin verschwindet in der Steinenvorstadt das letzte Kinokomplex. In den letzten Jahren gaben bereits die Kinos Eldorado, Capitol und Rex den Betrieb auf.

Das Kino Küchlin hatte im Juni 2021 mit der Eröffnung von Arena Cinemas im Stücki-Park Konkurrenz erhalten. Der Grundpreis für den Eintritt beträgt dort 10.50 Franken (Kinder bis 12 Jahre: 8.50 Franken). Im Pathé Küchlin kostet der Eintritt für Erwachsene 20.90, für Kinder unter 14 Jahren 15.90 Franken.

Auf die Frage, ob die Eröffnung von Arena Cinemas Auswirkungen auf die Schliessung von Pathé Küchlin hat, meint Herzog: Der Entscheid sei nach einer umfangreichen Analyse des Standortes getroffen worden, aufwendige Renovationen seien aufgrund wirtschaftlicher Perspektiven nicht möglich.

Es sei bedauerlich, dass mit der Schliessung des letzten Kinos in der Steinenvorstadt eine Tradition verloren gehe, sagt Mathias F. Böhm, Geschäftsführer von Stadtkonzept Basel. Der Markt und die Bedürfnisse hätten sich aber massiv verändert.

Gleichzeitig sei die Schliessung auch eine Chance, eine grössere Immobilienstruktur in dieser Meile neu auszurichten, sagt Böhm. Er betont, dass die Steinenvorstadt ein guter Mix habe zwischen Gastronomie, Kultur, Freizeit und Detailhandel.