Betriebsanalyse Positive Betriebsanalyse für das Museum der Kulturen Basel

SDA

12.12.2019 - 16:13

Ausgeglichene Jahresergebnisse, innovatives Ausstellungsprogramm, hoher Inventarisierungsstand und stabile Besucherzahlen: Die Betriebsanalyse für das Museum der Kulturen Basel vermittelt ein positives Bild.

Das Museum der Kulturen ist das dritte staatliche Museum Basels, das einer Betriebsanalyse unterzogen wurde. Anders als beim Kunstmuseum und Historischen Museum, die bereits überprüft worden sind, fällt das Fazit hier positiv aus. Das Museum könne in nahezu allen Bereichen die Leistungs- und Wirkungsziele erfüllen, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Betriebsanalyse des Beratungsunternehmens Actori.

Das Museum wird im Papier als erfolgreiches Haus bezeichnet mit innovativen Ausstellungen, stabilen Besucherzahlen und Jahresergebnissen sowie einer professionellen Führung. Auch der Inventarisierungsgrad der Sammlung befinde sich mit 95 Prozent auf einem hohen Stand.

Handlungsbedarf sieht die Analyse im Bereich Kommunikation sowie bei Bildung und Vermittlung, bei der Organisationsstruktur, der digitalen Erfassung der Sammlung und bei der Provenienzforschung. Daraus leitet die Analyse den Bedarf an zusätzlich 70 Stellenprozenten im Kommunikationsbereich ab. Das entspräche einem finanziellen Mehrbedarf von 123'000 Franken.

Neue Kommunikationsstelle schaffen

Hocherfreut über dieses «sehr positive Resultat» zeigten sich an einer Medienkonferenz die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann und ihre Co-Leiterin der Abteilung Kultur, Sonja Kuhn. Neben dem guten inhaltlichen Renommee des Museums hoben die beiden vor allem den Umstand hervor, dass das Globalbudget von 8,7 Millionen Franken ausreiche, die vereinbarten Leistungen zu erfüllen.

Zumindest fast, wie sich jetzt zeigt: Das Präsidialdepartement will im Kantonsbudget 2021 die Mittel für eine neue Kommunikationsstelle für Social Media beantragen.

Das ist einer von fünf Punkten im Massnahmenkatalog, den das Departement aus der Analyse ableitet. Dieser enthält des Weiteren die Überprüfung der hierarchischen Organisationsstruktur, eine neue, auf aktuelle Trends abgestimmte Vermittlungsstrategie, die Vervollständigung der Inventarisierung und Provenienzforschung sowie die Infrastruktur für die Digitalisierung der Sammlungen.

Mit diesen Massnahmen rennen die Analysten und die kantonale Verwaltung bei der Museumsdirektorin Anna Schmid offene Türen ein. Sie zeigte sich erfreut, dass das Präsidialdepartement den Bedarf an neuen Stellenprozenten in der Kommunikation bereits aufgenommen habe.

Die Provenienzforschung und die Digitalisierung der Sammlung bereiten der Direktorin aber noch etwas Kopfzerbrechen. Sie wies darauf hin, dass erst 12 Prozent der rund 340'000 Objekte der Sammlung fotografisch erfasst seien. Und auch bei der Provenienzforschung stehe noch viel Arbeit an, die das Haus mit den vorhandenen Mitteln nicht bewältigen könne.

Das Museum hat deshalb einen projektbasierten Zusatzkredit von rund einer halben Million Franken für die Jahre 2021 und 2022 beantragt. Dieser Antrag befindet sich im Präsidialdepartement noch in der Vorabklärung.

Noch zwei Museen stehen aus

Ausstehend sind jetzt noch die Betriebsanalysen für das Naturhistorische Museum und das Antikenmuseum. Weil bei diesen beiden Häusern ein Standortwechsel ansteht, werden diese vorerst nur ein beschränktes Bild abgeben können, sagte Ackermann.

Die beiden vorangegangenen Betriebsanalysen des Kunstmuseums und des Historischen Museums hatten viel weniger positive Bilder vermittelt. Beim Kunstmuseum hatte sich neben organisatorischen Problem ein grosses Loch in der Kasse manifestiert. Das Museumsbudget musste um zwei Millionen Franken jährlich erhöht werden. Die Betriebsleitung wurde inzwischen neu aufgestellt.

Wie das Historische Museum seine Probleme lösen wird, steht gegenwärtig noch in der Schwebe. Die Betriebsanalyse hatte erhebliche Mängel insbesondere bei der Inventarisierung und Pflege der Sammlung nachgewiesen. Das Präsidialdepartement beauftragte das Museum damit, Strategien für die Behebung dieser Probleme zu entwickeln.

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