Landrat BL Primar-Klassenlehrpersonen im Baselbiet sollen entlastet werden

scmi, sda

1.12.2022 - 12:40

Klassenlehrpersonen auf Primarstufe sollen künftig im Baselbiet eine Entlastungslektion erhalten. (Archivbild)
Klassenlehrpersonen auf Primarstufe sollen künftig im Baselbiet eine Entlastungslektion erhalten. (Archivbild)
Keystone

Klassenlehrpersonen an Primarschulen sollen im Kanton Baselland in ihrem Pensum entlastet werden. Der Landrat stimmte am Donnerstag einer Änderung des Personaldekrets mit 55 zu 24 Stimmen bei 1 Enthaltung zu.

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Nach der jetzigen Regelung wird die Aufgabe der Klassenleitung in der Sekundarstufe I und II mit einer Lektion beziehungsweise anderthalb Lektionen an dualen Berufsfachschulen an das Pensum angerechnet. Mit dem geänderten Personaldekret soll eine solche Lektionenentlastung neu auch für die Primarstufe eingeführt werden.

Dabei gab es Differenzen zwischen der Baselbieter Regierung und der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission (BKSK). Die Regierung schlug vor, dass eine Entlastungslektion in der Primarschule als Möglichkeit im Dekret verankert werden sollte, jedoch nicht verpflichtend sein sollte. Die Gemeinden sollten darüber entscheiden können.

Es gelte hier also die Variabilität, hiess es in der Vorlage des Regierungsrats. Die Mehrheit der BKSK war hingegen der Meinung, die Entlastungslektion verbindlich für die Gemeinden ins Dekret zu nehmen.

Entlastungslektion für die Gemeinden bindend

Ermando Inmondi (SVP) stellte den Antrag, auf den Vorschlag des Regierungsrats zurückzukommen und die Variabilität aufgrund der Gemeindeautonomie im Dekret zu verankern. Dieser Antrag stiess bei den Fraktionen SP und Grüne/EVP auf Ablehnung. Diese argumentierten, die Variabilität sorge für ungleich lange Spiesse. Jene Gemeinden, die es sich leisten können, würden so die Klassenleitungsfunktion einführen, die anderen nicht. «Es macht keinen Sinn, die Konkurrenz unter den Gemeinden anzustossen», sagte etwa Ursula Wyss (SP).

Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) stellte sich hinter den Antrag von Inmondi. Sie sagte, mit der Variabilität werde ein «guter Kompromiss geschaffen», der den unterschiedlichen Gegebenheiten in den Schulen von grossen und kleinen Gemeinden gerecht werde. «Haben Sie Vertrauen in die Gemeinden», sagte Gschwind.

Der Landrat folgte jedoch knapp der BKSK. Mit 41 zu 40 Stimmen bei 2 Enthaltungen wurde der Antrag der SVP abgelehnt.