Sozialpartnerschaft Protest gegen Verzögerung der GAV-Verhandlungen am Theater Basel

dosp, sda

22.6.2023 - 14:38

Protestinstallation des technischen Personals im Foyer des Theater Basel.
Protestinstallation des technischen Personals im Foyer des Theater Basel.
Keystone

Mit einer Installation im Foyer Public hat das technische Personal des Theater Basel am Donnerstag gegen Verzögerungen in den GAV-Verhandlungen protestiert. Die Theaterdirektion begründet die Verzögerung mit dem Umstand, dass die massgeblichen Stellen für die Verhandlungen gegenwärtig vakant sind.

dosp, sda

Mit Zuversicht gingen die Gewerschaft VPOD und mit ihr die Personalvertreterinnen und -vertreter des technischen Personals des Theater Basel in die GAV-Verhandlungen. Dies kündigte die Gewerkschaft Anfang Juni in einem Communiqué an. Und dies bestätigte am Donnerstag VPOD-Sekretärin Alex Aronsky gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Diese Zuversicht ist mittlerweile aber gedämpft – nicht unbedingt, was die inhaltlichen Forderungen, wie Schichtarbeitszeiten, Elternzeit oder Lohn angeht, wie Aronsky sagt. Unzufrieden ist das Personal mit dem Zeithorizont, den ihnen die Theaterdirektion für die Verhandlungen vorgegeben hat. Gewerkschaft und Personal haben deshalb die Verhandlungen abgebrochen.

Das Theater will die Verhandlungen erst am 1. November beginnen. Als Grund dafür nennt Anja Dirks, Co-Leiterin Schauspiel am Theater, dass bei der Arbeitgeberseite massgebliche Stellen für die Vertragsverhandlungen gegenwärtig nicht besetzt sind.

Man bedaure diesen Umstand sehr, so Dirks, aber die Stelle der Technischen Direktion werde erst nach der Sommerpause neu besetzt sein und die leitende Position Finanzen und Verwaltung sei noch gänzlich vakant. «Vor diesem Hintergrund sind Verhandlungen über einen GAV, der nachhaltig sein soll, nicht möglich.»

Der VPOD kann sich dieser Argumentation nicht anschliessen. Zur Verhandlung stünden neun Themenblöcke, sagt Aronsky. Aktiv bei den Verhandlungen dabei seien nicht nur die Vertretungen der Gewerkschaft, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ein Novum in der Schweiz. Dieses Modell benötige Zeit und dulde keinen Aufschub des Verhandlungsbeginns.