Das baselstädtische Parlament will Leistungs-Checks an den Schulen doch nicht abschaffen, sie aber überprüfen lassen. Der Grosse Rat schwächte am Mittwoch eine Motion für die Abschaffung bei der zweiten Debatte zu einem Anzug ab und überwies diesen dann klar.
Der Grosse Rat hatte die Motion aus dem Grünen Bündnis im Mai zur Stellungnahme an die Regierung überwiesen. Gestellt hatte die Abschaffungs-Forderung die kantonale Schulkonferenz im März 2017 per Resolution, dies sehr klar mit 1818 gegen 127 Stimmen. Kritisiert werden hohe Kosten, grosser Aufwand und unklarer Nutzen.
Alle Checks zusammen kosten den Stadtkanton 630'000 Franken im Jahr. Im Februar 2018 kündigte die Regierung zwar den Verzicht eines dieser Tests für das laufende Jahr an, und zwar des am Ende der Sekundarschulzeit vorgesehenen "Check S3". Das genügt den Lehrkräften jedoch nicht.
Der erste Check sei schon im Alter von acht Jahren fällig, sagte nun die Motionärin. Die Kinder seien da auf sich allein gestellt, weil die Lehrkräfte sie nicht unterstützen dürften, und könnten so teils ihre gewohnte Leistung nicht abrufen. Das reduziere den Erkenntnisgewinn.
Wettbewerb
Die Checks seien seit Beginn kritisiert worden; Verbesserungen seien dennoch weitgehend ausgeblieben. Die Motion solle die Regierung dazu zwingen, ein besseres Konzept vorzulegen, plädierte die Motionärin.
Die SP mahnte, die Checks würden mit der Schulharmonisierung Harmos national nicht verlangt. Regional in der Nordwestschweiz seien die vier Kantone sich ohnehin oft uneins - meist wegen der Kosten; so müsse man hier nicht zwingend mitziehen.
Erziehungsdirektor Conradin Cramer wie auch bürgerliche Parteien konterten, die Checks sein wertvoll, insbesondere bei der Lehrstellensuche. Fehlten die Ergebnisse, wären baselstädtische Kinder dabei benachteiligt. Cramer bat um mehr Zeit, um mehr Erfahrungen mit den Checks zu machen und das System zu verbessern.
So wurde die Motion mit 48 gegen 40 Stimmen in einen unverbindlichen Anzug umgewandelt. Dann überwies das Parlament diesen mit 69 gegen 23 Stimmen. In der Folge beschloss der Grosse Rat mit 73 gegen 15 Stimmen auch, einen GLP-Anzug mit Kritik an den Leistungschecks nicht abzuschreiben, sondern stehen zu lassen.
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