Jugendschutz Solothurner Jugendliche erhalten widerrechtlich Alkohol und Tabak

roch, sda

26.9.2023 - 09:42

Bei Testkäufen des Blauen Kreuzes im Kanton Solothurn erhielten Jugendliche in Bars, Pubs und bei Veranstaltungen öfters widerrechtlich Alkohol als in Verkaufsläden. Am wenigsten Kontrolle gab es allerdings im Online-Handel. (Symbolbild)
Bei Testkäufen des Blauen Kreuzes im Kanton Solothurn erhielten Jugendliche in Bars, Pubs und bei Veranstaltungen öfters widerrechtlich Alkohol als in Verkaufsläden. Am wenigsten Kontrolle gab es allerdings im Online-Handel. (Symbolbild)
Keystone

Bei Testkäufen im Kanton Solothurn haben Jugendliche in rund einem Drittel der Fälle widerrechtlich Alkohol oder Tabak erhalten. Am schlechtesten schnitten dabei die Online-Shops ab, bei denen alle jungen Testkäufer die gewünschte Ware erhielten, wie die Solothurner Staatskanzlei am Dienstag mitteilte.

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Im Auftrag des kantonalen Gesundheitsamtes hatte das Blauen Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg im Jahr 2022 Jugendliche zum Kauf von Alkohol und Tabakwaren losgeschickt. In 8 von 27 Fällen (rund 30 Prozent) erhielten sie den gewünschten Tabak, von 244 versuchten Alkoholkäufen waren 95 «erfolgreich», was 39 Prozent entspricht.

Hohe Quoten bei Veranstaltungen, Bars und Pubs

Die festgestellten Quoten variierten stark, je nach Typ der Verkaufsstelle, schreibt die Staatskanzlei. An Veranstaltungen und in Bars oder Pubs seien die Verkaufsquoten höher als in Verkaufsläden. Weitere Faktoren seien der Wochentag oder der Zeitpunkt des Testkaufs.

Weil die Käufe «gezielt risikobasiert» durchgeführt würden, lägen die Solothurner Verkaufsquoten mit 39 Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt. Gemäss einem nationalen Bericht über den Verkauf von Alkohol an Minderjährige im Jahr 2022 lag die Verkaufsquote in der Schweiz bei durchschnittlich 27,2 Prozent.

Die jungen Testkäuferinnen und Testkäufer würden jeweils von einer erwachsenen Person des Blauen Kreuzes oder der Polizei instruiert und begleitet. Die Verantwortlichen der jeweiligen Betriebe werden laut Medienmitteilung mündlich oder schriftlich über den erfolgten Testkauf informiert.

Verkaufsstellen weiter sensibilisieren

Die Zahlen zeigten, dass eine konsequente Umsetzung des Jugendschutzes weiterhin notwendig sei, schreibt die Staatskanzlei. Im Auftrag des Kantons biete das Blaue Kreuz dazu Beratung, Schulung und Unterstützung an. Die Verkaufsstellen würden in den nächsten Wochen erneut über das Angebot informiert und aufgefordert, den Jugendschutz konsequent umzusetzen.