Der Solothurner Regierungsrat lehnt ein Flugverbot bei Klassenreisen von Mittelschülern ab. Er macht sich jedoch für eine «Politik der Zurückhaltung» stark. Auch sei eine fachlich-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Klimaerwärmung wichtig.
Ein gänzliches Flugverbot wäre demgegenüber klar und einfach, entbehrt aber nicht einer gewissen Bevormundung und Symbolpolitik, wie der Regierungsrat in seiner Stellungnahme vom Dienstag zu einer kleinen Anfrage aus den Reihen der SVP festhält.
Zum pädagogischen Auftrag der Solothurner Kantonsschulen gehöre eine fachlich-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Dies geschehe im ordentlichen Unterricht und zusätzlich in Freifächern, Arbeitsgruppen und im Schülerparlament.
Es ist dem Regierungsrat nach eigenen Angaben nicht bekannt, dass Gymnasiasten in schulischen Angelegenheiten weite Reisen unternehmen. Die von den Schulen organisierten Reisen fänden generell in Europa statt.
Viele Jugendliche hätten bewiesen, dass die Thematik für sie von grosser Bedeutung sei, schreibt der Regierungsrat weiter. Sie seien auch bereit, entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Es sei den Schulen ein Anliegen, das sich junge Menschen als aktiven Teil der Gesellschaft verstünden.
Flug nur in Ausnahmefällen
Die Kantonsschulen hätten in den letzten Jahren ihre Spezialwochenkonzepte dahingehend angepasst, dass Flugreisen im Rahmen von Spezialwochen nur in sehr gut begründeten Ausnahmefällen bewilligt würden, und zwar nur dort, wo keine vernünftige Transportalternative gefunden werden könne.
SVP-Kantonsrat Beat Künzli hatte in einer kleinen Anfrage ein Flugverbot bei Klassenreisen von Mittelschülern gefordert. Mit einem Verbot könne der Kanton ein Zeichen setzen und die Schüler, die gegen den Klimawandel streikten, darin unterstützen, ihre eigene Öko-Bilanz zu verbessern.
Flugverbote bestehen gemäss Künzli am Gymnasium Kirchenfeld (BE), am Gymnasium Leonhard (BS) und an der Kantonsschule Küsnacht (ZH).
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