Rund 5000 Personen haben im Kanton Aargau innerhalb von zehn Jahren undeklarierte Vermögenswerte von 1,654 Milliarden Franken bei der kantonalen Steuerbehörde gemeldet. Die straflosen Selbstanzeigen führten gemäss Angaben des Regierungsrats zu Nachsteuern von 144,4 Millionen Franken
Allein im vergangenen Halbjahr legten 333 Personen insgesamt Vermögenswerte von 130 Millionen Franken offen. Das geht aus der Antwort des Regierungsrats vom Freitag zu einer Interpellation der SP-Fraktion hervor. Erstmals konnten im Jahr 2010 Vermögenswerte straffrei gemeldet werden.
Die angefallenen Nachsteuern von 144,4 Millionen Franken flossen in die Kassen der Gemeinden, des Kantons und des Bundes. Hätten die Steuerbehörden die Vermögenswerte selbst entdeckt, so hätten die Steuerhinterzieher zusätzlich Bussen in der Höhe von 115 Millionen Franken bezahlen müssen.
In den vergangenen zehn Jahren gab es unabhängig von den Selbstanzeigen rund 2'700 Nachsteuer- und Bussenverfahren wegen vollendeter und versuchter Steuerhinterziehung, wie aus der Antwort weiter hervorgeht. Diese Verfahren führten zu Nachsteuern von 43 Millionen Franken und zu Bussen von 26 Millionen Franken.
Kampf der Steuerhinterziehung
Das System der Selbstanzeige hat sich gemäss Regierungsrat «bezahlt gemacht». Die genaue Höhe allfällig dennoch verlorengegangener Steuerbeträge lasse sich jedoch nicht abschätzen.
Der Kanton nutze die vom Bundesrecht vorgegebenen Mittel und Möglichkeiten zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung vollumfänglich aus. Daher sehe man keine Möglichkeit, weitere Massnahmen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung zu ergreifen, hält der Regierungsrat fest.
Zurück zur Startseite