Der Vorschlag zur Lösung der Ostaargauer Verkehrsprobleme geht am Freitag für drei Monate in die öffentliche Anhörung. Das Regionale Verkehrskonzept Ostaargau (OASE) zeigt auf, wie bis 2040 Siedlung und Verkehr optimal aufeinander abgestimmt werden sollen.
Bis 2040 werden in der heute schon dicht besiedelten Region um Brugg/Windisch, Baden und Wettingen gegenüber heute 30 Prozent mehr Menschen leben und 20 Prozent mehr Arbeitsplätze bestehen. Deshalb sollen die Wohngebiete und die Verkehrsachsen räumlich so angelegt werden, dass möglichst wenig Konflikte entstehen
Es werden gezielt räumliche Akzente gesetzt und differenzierte Ziele für die einzelnen Verkehrsmittel wie den motorisierten Individualverkehr, den öffentlichen Verkehr sowie den Fuss- und Veloverkehr verfolgt, wie der Aargauer Baudirektor Stephan Attiger (FDP) am Donnerstag vor den Medien in Brugg erklärte.
Neue Tunnelbauten
Für die Entlastung von Brugg und Windisch vom Durchgangsverkehr sieht «OASE» eine neue Achse vom Kreisel Lauffohr im Osten durch das Aufeld vor. Daran soll sich ein Tunnel unter der Aare anschliessen, ehe es oberirdisch weiter bis zu der in Bau befindlichen Südwestumfahrung Brugg geht.
Auch für die Entlastung des Zentrums Baden braucht es einen Tunnel. Dieser verläuft von der Siggenthaler Brücke unter dem Martinsberg und dem Chrüzliberg hindurch bis zur Neuenhoferstrasse. Um das Thermalwasser zu schützen, muss der Tunnel im nördlichen Abschnitt möglichst weit östlich geführt werden.
Nach der Festsetzung von «OASE» im Richtplan sollen parallel zur Projektierung des Tunnels für die Zentrumsentlastung Baden die Ortsdurchfahrten von Obersiggenthal und Untersiggenthal überprüft und weiterentwickelt werden.
Mit der Entlastung der Zentren von Brugg/Windisch und Baden vom Durchgangsverkehr soll Potenzial für die Aufwertung des Stadt- und Freiraums sowie mehr Platz für das Velo- und ÖV-Angebot geschaffen werden.
An der Lösung der Verkehrsprobleme in Kanton Aargau wird seit Jahren gearbeitet. Frühere Pläne mit dem Baldeggtunnel, der den Verkehr aus dem Aaretal direkt auf die A1 geleitet hätte, wurden wegen der Kosten verworfen. Das jetzige Konzept wurde im Juni 2017 vom Aargauer Grossen Rat als Eintrag in den Richtplan auf der Stufe Zwischenergebnis beschlossen.
Die am Freitag beginnende öffentliche Anhörung dauert bis am 17. Januar 2020. Gegen Ende 2020 soll das Dossier dem Grossen Rat für den Eintrag auf Stufe Festsetzung im Richtplan vorgelegt werden.
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