Die baselstädtische Kriminalstatistik weist für das Jahr 2019 weniger Einbruchdiebstähle und Gewaltstraftaten aus. Angewachsen ist dagegen die Zahl der Laden- und Taschendiebstähle sowie der Betrugsdelikte. Insgesamt haben die Strafanzeigen um 3 Prozent zugenommen.
Die Basler Staatsanwaltschaft bezeichnet die Kriminalitätslage im Jahr 2019 in ihrer am Dienstag veröffentlichten Kriminalitätsstatistik trotz einer leichten Zunahme an Delikten als stabil. Das gelte auch für den langjährigen Vergleich. Die Schwankungen bewegten sich im «normalen Bereich».
Verzeichnet wurden 21'234 Verstösse gegen das Strafgesetzbuch, was einer leichten Zunahme um 3 Prozent entspricht. Um 3 Prozent auf 3545 zurück gingen die Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz, während beim Ausländer- und Integrationsgesetz mit 3384 Delikten eine Zunahme von 8 Prozent zu verzeichnen war. Mit 545 Fällen und einem Rückgang um 9 Prozent fallen die Verstösse gegen «übrige Bundesnebengesetze» weniger ins Gewicht.
Als erfreulich wertet die Staatsanwaltschaft den erneuten Rückgang bei den Einbruchdiebstählen und Gewaltdelikten. Die Zahl der Einbruchdiebstähle nahm um 7 Prozent auf 955 ab. Die Anzahl der Gewaltstraftaten ging um 5 Prozent auf 1504 zurück, wobei die sich die Kategorien schwere Körperverletzung (+57 Prozent auf 36 Fälle) und Raufhandel (+68 Prozent auf 68 Fälle) gegen den Trend entwickelten.
Verlagerung bei Vermögensdelikten
Bei den Vermögensdelikten fallen die Zunahmen der Taschendiebstähle (+8 Prozent auf 488 Fälle) und Betrugsdelikten (+14 Prozent auf 1263 Fälle) auf. Die Staatsanwaltschaft spricht in ihrem Communiqué von einer «Verdrängung der mobilen Täterschaft auf andere Deliktfelder».
Bei den Straftaten gegen die sexuelle Integrität war eine Zunahme um 5 Prozent auf 292 Fälle zu verzeichnen. Hier fiel vor allem der Anstieg im Bereich Pornografie um 118 Prozent auf 96 Fälle ins Gewicht. Die Zahl der Vergewaltigungen (30 Fälle) und sexuellen Handlungen mit Kindern (35 Fälle) blieben stabil. Hier geht die Staatsanwaltschaft allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus.
Das gilt auch für den Bereich häusliche Gewalt. Hier war eine Zunahme von 6 Prozent auf 746 Fälle zu verzeichnen. Klar im Vordergrund standen hier Tätlichkeiten (270 Fälle) und Drohungen (196 Fälle).
Im Bereich Menschenhandel weist die Staatsanwaltschaft darauf hin, dass 20 Prozent aller in der Schweiz erfassten Verfahren im Kanton Basel-Stadt eingeleitet worden seien. Die Zahl von 17 verzeichneten Delikten fällt aber in der gesamten Kriminalstatistik nicht ins Gewicht.
Leichter Anstieg bei der Jugendkriminalität
Die Jugendanwaltschaft verzeichnete eine Zunahme um 5 Prozent auf 1257 angezeigte Delikte. Hier fallen in erster Linie Anstiege bei den Vermögensdelikten (+14 Prozent auf 430 Fälle) sowie bei der öffentlichen Gewalt und Drohungen gegen Beamte und Behörden (+112 Prozent auf 36 Fälle) auf. Auf der anderen Seite war bei den Betäubungsmitteldelikten bei Jugendlichen ein Rückgang um 30 Prozent auf 200 Fälle zu verzeichnen.
Im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität ist auch im Ganzen gesehen ein Rückgang um 3 Prozent auf 3545 Fälle zu verzeichnen. Der Rückgang liegt laut Staatsanwaltschaft im normalen Schwankungsbereich. Als «besorgniserregend» wertet sie allerdings die Tatsache, dass vermehrt Methamphetamin in Form von Crystal Meth vertrieben werde.
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