Kriminalstatistik Weniger Straftaten und weniger Einbruchsdelikte im Kanton Aargau

ga, sda

22.3.2021 - 12:26

Die Cyberkriminalität fordert die Kantonspolizei Aargau immer mehr. (Symbolbild)
Die Cyberkriminalität fordert die Kantonspolizei Aargau immer mehr. (Symbolbild)
Keystone

Im Kanton Aargau sind 2020 insgesamt 23'945 Verstösse gegen das Strafgesetzbuch (StGB) registriert worden. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 2,3 Prozent. Cyberkriminalität fordert die Kantonspolizei vermehrt.

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Erneut kam es zu weniger Einbruchsdelikten, wie aus der am Montag veröffentlichten Kriminalstatistik hervorgeht. Die Gesamtzahl der Einbrüche belief sich 2020 auf 1164 – ein Rückgang von rund 14 Prozent. Die Aufklärungsquote betrug 14,6 Prozent, wie die Kantonspolizei Aargau am Montag weiter mitteilte.

Einen hohen Stellenwert hat bei der Kantonspolizei die Verhinderung und Aufklärung von Gewaltstraftaten. Die Aufklärungsquote betrug rund 92 Prozent.

18 Tötungsdelikte

Im vergangenen Jahr wurden 18 Tötungsdelikte verzeichnet, davon fünf vollendete. Alle hätten geklärt werden können, wie Kriminalpolizeichef Markus Gisin im Jahresbericht schreibt.

Auffallend sei die Zunahme der Anzahl Tätlichkeiten. Diese sei hauptsächlich auf einen Anstieg von Fällen im sozialen Nahbereich wie Familie oder Nachbarschaft und der Zunahme von Streitereien Jugendlicher und junger Erwachsener im öffentlichen Raum zurückzuführen. Rund 95 Prozent der Tätlichkeiten hätten geklärt werden können.

Ausserdem war laut Gisin eine zunehmende Verbreitung von verbotenem Video- und Bildmaterial (Pornografie und Gewaltdarstellungen) via Smartphone unter Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen. Dies deute auf eine mangelnde Sensibilisierung der Betroffenen auf die Strafbarkeit hin.

Cyberkriminalität fordert Polizei

Auch im Jahr 2020 nahm die technologiebasierte Kriminalität zu. Damit setze sich der Trend der Vorjahre fort, heisst es im Jahresbericht. Nebst dem klassischen Online-Betrug wie (Warenversandbetrug und «Romance-Scam"), kommen vermehrt Cyber-Phänomene wie der Einsatz von «Ransomware» zum Vorschein, also Erpressungen mit Hilfe von Verschlüsselungstrojanern.

Die Aufklärung dieser Delikte ist gemäss Gisin aufgrund ihrer Komplexität äusserst aufwendig und benötigt einen grossen Ressourceneinsatz. Aus diesem Grund müsse bei der Cyberkriminalität neben der Repression insbesondere auch in die Prävention und Gefahrenabwehr investiert werden.