Coronavirus – Basel-Stadt Zwei Drittel der Berechtigten in Basel sind geimpft oder angemeldet

yedu, sda

11.6.2021 - 14:39

Im Ende Dezember 2020 eröffneten kantonalen Impfzentrum am Basler Messeplatz werden täglich bis zu 3000 Impfungen verabreicht.
Im Ende Dezember 2020 eröffneten kantonalen Impfzentrum am Basler Messeplatz werden täglich bis zu 3000 Impfungen verabreicht.
Keystone

Im Kanton Basel-Stadt sind rund 68 Prozent der impfberechtigten Bevölkerung bereits geimpft oder für eine Impfung gegen Covid-19 angemeldet. Arztpraxen und Apotheken sollen ab Herbst Impfungen verabreichen dürfen.

Keystone-SDA, yedu, sda

Die Impfkampagne laufe auch Hochtouren und viele Baslerinnen und Basler seien hochmotiviert, sich zu impfen, sagte Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (die Mitte) am Freitag vor den Medien im kantonalen Impfzentrum in der Messe.

Impfberechtigt sind im Kanton Basel-Stadt 174'000 Personen (die Einwohnerzahl betrug Ende 2020 insgesamt 201'971). Derzeit sind rund 32 Prozent der Impfberechtigten zwei Mal gegen Covid-19 geimpft.

Gemäss der Impfstatistik auf der Website des Kantons waren am Donnerstag 57›222 Personen komplett geimpft. 34›752 Personen wurden einmal geimpft. Auf der Warteliste für eine Impfung befanden sich am Donnerstagabend 23›743 Personen.

«Wir sind gut unterwegs und werden eine hohe Impfquote erreichen», sagte Engelberger. Bis Ende August sollen 70 Prozent der Impfberechtigen zwei Mal geimpft sein.

Bis zu 100 Mitarbeitende täglich im Einsatz

Im Ende Dezember 2020 eröffneten kantonalen Impfzentrum, das von der Firma Meconex AG betrieben wird, werden täglich bis zu 3000 Impfungen verabreicht. Ein Rekord an Impfungen wurde vom 31. Mai bis 6. Juni registriert, als rund 20'000 Personen geimpft worden waren. Bisher mussten 174 Impfdosen ungebraucht entsorgt werden.

Laut Patrick Scotton, bei Meconex AG operativer Leiter des Impfzentrums, sind an einem Tag mit hoher Impfauslastung rund 100 Mitarbeitende im Einsatz. Täglich würden zudem bis zu 1000 Anrufe und rund 300 E-Mails beantwortet.

Wie Kantonsapothekerin Esther Ammann sagte, soll der Vertrag mit Meconex AG bis Ende Jahr verlängert werden. «Wir wollen das Impfzentrum in Betrieb halten, zumal wir nicht wissen, was bezüglich Impfauffrischungen auf uns zukommen wird.»

Derzeit gehe man davon aus, dass der Impfschutz von sechs auf neun bis zwölf Monate verlängert werde. Entsprechende Prüfungen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen seien im Gang, sagte Ammann.

Ab Herbst sollen Impfungen schrittweise und teilweise auch in Basler Arztpraxen und Apotheken verabreicht werden. Entsprechende Gespräche mit der Medizinischen Gesellschaft Basel und dem Baselstädtischen Apotheken-Verband fänden statt.

Eigentlich hatte der Kanton dies bereits ab Mai vorgesehen. Allerdings sei man damals davon ausgegangen, dass der Impfstoff Astrazenaca in der Schweiz zugelassen werde – auch habe man mit einer grösseren Impfstoff-Liefermenge von Biontech/Pfizer gerechnet, sagte Ammann.

Dass der Kanton Basel-Stadt mit seiner städtisch geprägten Struktur in der ersten Phase hauptsächlich auf ein Impfzentrum gesetzt habe, sei richtig gewesen. So habe man einfach und flexibel auf Lieferverzögerungen oder auf veränderte Impf-Empfehlungen reagieren können. Auch sei man mit einem Impfzentrum schnell unterwegs – Basel-Stadt liege derzeit bei den Impfungen schweizweit wieder an der Spitze, sagte Ammann.

Im Impfzentrum werden auch Sans Papier und Nothilfebeziehende geimpft. Mobile Equipen kommen etwa in Behindertenheimen, Gefängnissen oder Anlaufstellen für Süchtige zum Einsatz. Auch werden Sexarbeitende von mobilen Equipen geimpft.

Gemäss Kantonsarzt Thomas Steffen laufen nach der Zulassung durch das Heilmittelinstitut Swissmedic Anfang Juni die Vorbereitungen für die Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren. Mit einer Impfung von Kindern unter 12 Jahren sei in den nächsten Monaten nicht zu rechnen, sagte Steffen.

Wie weiter zu erfahren war, sind 58 Prozent der Personen im Alter von 16 bis 18 Jahren in Basel-Stadt bereits geimpft oder haben sich für eine Impfung angemeldet. Eine solche Quote erreiche man normalerweise in 12 bis 24 Monaten, was für eine hohe Impfbereitschaft in dieser Alterskategorie spreche, sagte Steffen.

Laut Steffen soll das Covid-Zertifikat zudem in den nächsten zwei bis drei Wochen zur Verfügung stehen.