Landwirtschaft Arenenberg verliert Bio-Knospe-Anerkennung

gn, sda

9.2.2023 - 11:36

Bio-Produkte werden von Bio Suisse nach strengsten Richtlinien zertifiziert. Dem Arenenberg in Salenstein TG wurde das Zertifikat Bio Knopse aberkannt. (Symbolbild)
Bio-Produkte werden von Bio Suisse nach strengsten Richtlinien zertifiziert. Dem Arenenberg in Salenstein TG wurde das Zertifikat Bio Knopse aberkannt. (Symbolbild)
Keystone

Der Arenenberg in Salenstein TG verliert nach nur einem Jahr ein wichtiges Gütesiegel von Bio Suisse. Dem Kompetenzzentrum für Landwirtschaft wurde das Zertifikat Bio Knospe aberkannt.

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Der Arenenberg vereint Bildung, Beratung, Kultur, Hotellerie und Gastronomie. Nach einer erfolgreichen zweijährigen Gutsbetriebsumstellung auf den Standard Bio Knospe und deren Weiterentwicklung kommt es nun zu einer Aberkennung des Zertifikates, wie der Kanton Thurgau am Donnerstag mitteilte.

«Im Rahmen der jährlichen Kontrolle hat die akkreditierte Zertifizierungsstelle Mängel festgestellt, die zur Aberkennung der Knospe geführt haben», schreibt Bio Suisse auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Bio Suisse ist der Dachverband der Schweizer Bio-Produzenten und Eigentümerin der Marke Knospe.

Gutsbetrieb frei von Mängeln

Der Arenenberg habe die Komplexität und die Trennschärfe zwischen einzuhaltenden Richtlinien für den bio-zertifizierten Gutsbetrieb und den Parametern zu den Lehrinhalten des nicht landwirtschaftlich genutzten Kompetenzzentrums unterschätzt, erklärt Jack Rietiker, Geschäftsleiter Arenenberg.

So seien für den nicht-landwirtschaftlichen praxisorientierten Lehr- und Lernauftrag Pflanzenschutzmittel am falschen Ort gelagert worden, die nicht ausnahmslos den Bio-Richtlinien entsprächen. Weiter wurden nicht biokonformes Rasensaatgut in der kulturtouristischen Parkanlage des Arenenbergs eingesetzt. Der landwirtschaftliche Gutsbetrieb selber sei in Bezug auf den Bio-Standard frei von Mängeln.

Imageschaden

Die landwirtschaftliche Umstellung und Einhaltung des Bio-Standards sei zu jedem Zeitpunkt gewährleistet gewesen. Die Herstellung der landwirtschaftlichen Produkte inklusive des Weinguts sind nicht von Mängeln betroffen, und es wurde stets nach Bio-Richtlinien gearbeitet, wie Rietiker betont.

Der Arenenberg sei sich des Imageschadens bewusst. Nun werde alles daran gesetzt, den Bio-Standard sofort wiederzuerlangen; die Neuanmeldung bei Bio Suisse werde umgehend eingereicht. Für die wiederholte Umstellung rechnet der Arenenberg für die nächsten beiden Jahre mit einem mittleren fünfstelligen Minderertrag pro Jahr, hauptsächlich aufgrund der tieferen Vermarktungspreise. Der Gutsbetrieb Arenenberg ist kein direktzahlungsberechtigter Betrieb, daher entstehen in diesem Bereich keine zusätzlichen finanziellen Einbussen.