Trinkwasser Auskünfte über Pestizide im St. Galler Trinkwasser

SDA

5.12.2019 - 15:36

Mehrere Studien haben in den letzten Monaten quer durch die Schweiz Pestizide im Grundwasser nachgewiesen. In einem Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat wird nun konkret gefragt, welche Trinkwasserfassungen belastet sind. Einen fast identischen Vorstoss gibt es auch aus dem Thurgauer Grossen Rat.

Für eine im April veröffentlichte Studie der Eawag (Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgungen, Abwasserreinigung und Gewässerschutz) sind fünf kleine Fliessgewässer in verschiedenen Regionen der Schweiz untersucht worden, deren Einzugsgebiet jeweils stark landwirtschaftlich geprägt ist.

Aus der Ostschweiz war der Eschelisbach im Kanton Thurgau dabei. «Das berechnete Risiko lag bis 36 Mal über der Schwelle, ab der negative Effekte auf Fortpflanzung, Entwicklung und Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen befürchtet werden müssen», hiess es zum Ergebnis.

Der Anteil von Pestiziden im Grundwasser war auch Thema einer weiteren Studie der nationalen Gewässerbeobachtung (Naqua), die im November veröffentlicht wurde. Über Massnahmen wird schon länger diskutiert. Im Fokus steht aktuell der Pflanzenschutzwirkstoff Chlorothalonil. Der Berner Regierungsrat verlangte kürzlich ein sofortiges Verbot. Der Bundesrat wird darüber in den kommenden Wochen entscheiden.

Trinkwasser aus Grundwasser

Wie ist die Situation im Kanton St. Gallen? Meinrad Gschwend, Kantonsrat der Grünen, verlangt in einem neuen Vorstoss verschiedene Auskünfte von der Regierung. Das Trinkwasser werde vielerorts aus dem Grundwasser gewonnen, schreibt er dazu.

Gschwend will wissen, ob die Ergebnisses der Eawag-Studie auch für die kleinen Fliessgewässer im Kanton St. Gallen repräsentativ seien. Die Regierung soll ausführen, an welchen Messstellen Untersuchungen durchgeführt werden – und in welchem zeitlichen Abstand. Eine weitere Frage: «Welche Trinkwasserfassungen im Kanton St. Gallen sind mit Pflanzenschutzmitteln belastet?» Die Stellungnahme der Regierung steht noch aus.

Am Mittwoch hat im Thurgauer Grossen Rat der Grüne Toni Kappeler einen fast identischen Vorstoss mit Fragen zum Kanton Thurgau eingereicht. Die ersten Informationen über das Thurgauer Aquasan-Projekt zeigten dringenden Handlungsbedarf auf, heisst es darin. Beim 2019 gestarteten Projekt geht es darum, die Belastung von lokalen Gewässern durch Pflanzenschutzmittel aufzuzeigen und zu reduzieren.

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