Felssturz Bau des grossen Entwässerungsstollens in Brienz GR hat begonnen

uj, sda

22.4.2024 - 17:42

Das evakuierte Brienz/Brinzauls nach dem Bergsturz vom 15. Juni 2023. Ein 2,3 Kilometer langes Entwässerungswerk im Untergrund soll den rutschenden Fels unter und über dem Dorf aufhalten. (Archivbild)
Das evakuierte Brienz/Brinzauls nach dem Bergsturz vom 15. Juni 2023. Ein 2,3 Kilometer langes Entwässerungswerk im Untergrund soll den rutschenden Fels unter und über dem Dorf aufhalten. (Archivbild)
Keystone

Im bündnerischen Bergsturzdorf Brienz/Brinzauls haben am Montag die Bauarbeiten für den 40 Millionen Franken teuren Entwässerungsstollen begonnen. Das 2,3 Kilometer lange Entwässerungssystem soll das Bergdorf vor weiteren Schäden durch abrutschenden Untergrund und abstürzenden Fels bewahren.

22.4.2024 - 17:42

Wie die Gemeinde Albula/Alvra, zu der Brienz gehört, mitteilte, wurde am Montag mit den Vorbereitungsarbeiten auf dem Bauplatz begonnen. Der eigentliche Sprengvortrieb startet in der letzten Maiwoche.

Kernelement des Projektes ist der Ausbau des bestehenden 635 Meter langen Sondierstollens auf knapp vierfache Länge. Zudem sind 90 je 100 Meter lange Drainagebohrungen geplant. Durch diese soll Wasser aus der Rutschmasse in den Stollen abfliessen. Der Stollen selbst wird eine Höhe von knapp fünf Metern haben und kann von Lastwagen befahren werden.

Die Vortriebsarbeiten dauern voraussichtlich bis Sommer 2026. Die letzten Bohrungen werden im Sommer 2027 fertiggestellt.

Tessiner Bauunternehmen federführend

Fünf Anbieter hatten sich laut der Gemeinde für die Ausführung des Entwässerungsstollens beworben. Bei der Bewertung der Offerten seien neben den Kosten auch die Qualität des Angebotes, die Qualität des Bewerbers und die Nachhaltigkeit des Angebotes angeschaut worden. Den Zuschlag erhielt die Arbeitsgemeinschaft Piz Linard unter der Führung des Bauunternehmens Matteo Muttoni Costruzione aus Bellinzona.

Die Kosten für den gesamten Entwässerungsstollen betragen knapp 40 Millionen Franken. Je 18 Millionen tragen der Kanton Graubünden und der Bund, die restlichen vier Millionen werden zwischen der Gemeinde und den übrigen Eigentümern von Verkehrswegen und Leitungen im Rutschgebiet aufgeteilt.

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