KirchenBistum St. Gallen wünscht sich Lockerung der Zertifikatspflicht
ny, sda
26.10.2021 - 15:09
Im Bistum St. Gallen sind die Gläubigen immer weniger bereit, die Zertifikatspflicht bei Gottesdiensten zu akzeptieren. Bischof Markus Büchel und die Bistumsleitung hoffen, dass der Bund die Massnahmen auf die Adventszeit und Weihnachten hin lockert.
26.10.2021 - 15:09
SDA
Die behördlichen Corona-Massnahmen würden von der Bistumsleitung mitgetragen, sagte der bischöfliche Kanzler, Claudius Luterbacher, an einem Medientreffen am Dienstag. Die Kirche verstehe sich «als Teil der Gesellschaft und möchte ihren Teil zur Bekämpfung der Pandemie beitragen».
Die Akzeptanz der Massnahmen bei den Gläubigen sei aber stark gesunken. Die Zertifikatspflicht bei Gottesdiensten mit mehr als 50 Personen «widerspricht in ihren Augen dem Grundanliegen, beispielsweise Gottesdienste ohne Vorbedingung besuchen zu dürfen». Die kritischen Reaktionen seien «freundlich bis sehr gehässig», sagte Luterbacher.
Auch Bischof Markus Büchel bezeichnete die Zertifikatspflicht als sehr einschränkend, beispielsweise bei Bestattungen. Er hoffe auf eine Lockerung, wenn möglich auf die Adventszeit und Weihnachten. Die Sache mache im Bauchweh, sagte der Bischof. Vor allem in ländlichen Gegenden stosse die Zertifikatspflicht auf Ablehnung.
Ausübung der Religion eingeschränkt
Die Mitarbeitenden in der Seelsorge hingegen würden die Massnahmen solidarisch mittragen, hiess es. Nach Ansicht der Bistumsleitung schränken die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie die Religionsfreiheit und damit ein grundlegendes Freiheitsrecht ein. Betroffen sei die Ausübung der Religion.
Aus rechtlicher Sicht halte man die Einschränkungen im Moment für legitim. «Die Eingriffe müssen aber immer durch das öffentliche Interesse gerechtfertigt sein und sie müssen verhältnismässig sein.»
Im kommenden Jahr feiert das Bistum St. Gallen sein 175-jähriges Bestehen mit einer Vielzahl von Aktivitäten. Gleichzeitig läuft im Bistum und in der katholischen Kirche weltweit ein synodaler Prozess. Gläubige können in einer Online-Umfrage bis Ende November ihre Meinung zur Kirche kundtun.
Im kommenden Jahr werden die Ergebnisse ausgewertet. Die Frage «Wo wollen wir als Kirche hin?» passe gut zum Jubiläum, sagte der Leiter des Pastoralamts, Franz Kreissl. Bei der Umfrage arbeiten die Bistümer St. Gallen, Basel und Chur zusammen. Die Fragen basieren auf Vorgaben aus Rom, wurden aber an die Schweiz angepasst.
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Wegen des langsameren Anstiegs des Bundesbudgets fehlen der Armee insgesamt 11,7 Milliarden Franken. Das sagte Armeechef Thomas Süssli am Donnerstag in Bern vor den Medien. Er äusserte sich zu Berichten über ein Milliardenloch im Armeebudget.
01.02.2024
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover
Bundesweit demonstrieren Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Allein in Hannover sind am Samstag Zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen.
20.01.2024
Rund 350 Demonstrierende fordern Ende des WEF
Rund 350 Demonstrierende haben am Sonntag auf dem Postplatz in Davos Klimagerechtigkeit und das Ende des Weltwirtschaftsforums (WEF) gefordert. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten das Ende des WEF, Klimagerechtigkeit und einen Stopp der Macht von Grosskonzernen. Juso Schweiz Präsident Nicola Siegrist gab in seiner Rede den «Reichen und Mächtigen» ausserdem die Schuld an dem letztjährigen wärmsten Jahr seit Messbeginn. Die Klimaproblematik geriet aber kurzerhand in den Hintergrund als Siegrist im Nahost-Konflikt klar Stellung bezog und die Protestierenden zu «Free-Palästina»- Rufen aufforderte. Nicht alle riefen mit.
14.01.2024
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover