Kommunale Abstimmung Chur Chur sagt ja zu Fernwärmenetz und neuer Stadthalle

uj, sda

12.3.2023 - 13:11

Die neue Churer Stadthalle wird auf 5000 Quadratmetern Fläche bis zu 8'000 Personen Platz bieten. (Visualisierung)
Die neue Churer Stadthalle wird auf 5000 Quadratmetern Fläche bis zu 8'000 Personen Platz bieten. (Visualisierung)
Keystone

Chur bekommt eine CO2-neutrale Versorgung mit Fernwärme und eine neue Stadthalle. Die Stimmberechtigten haben mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 60,85 Prozent einen Investitionsbeitrag von 80 Millionen Franken für das Wärmenetz bewilligt. Zudem sagten 63,05 Prozent ja zu einem jährlichen Betriebsbeitrag von 560'000 Franken an eine neue Stadthalle.

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Der Investitionsbeitrag an das Wärmenetz wurde mit 5273 zu 3392 Stimmen bewilligt, der Betriebsbeitrag an die Stadthalle mit 5465 zu 3203 Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug 34,51 Prozent, wie die Stadt am Sonntag mitteilte

Die Churer Strom-, Wasser- und Wärmeversorgerin IBC kann dank der Millionen von der Stadt aus der Wärmeerzeugung mit Erdgas aussteigen. IBC plant ihr Fernwärmenetz massiv auszubauen und auf das ganze Stadtgebiet auszudehnen.

Als Wärmequellen dienen werden Abwärme aus der Kehrrichtverbrennung sowie Wärme aus dem Abwasser und aus dem Grundwasser. Ziel ist eine CO2-neutrale Versorgung der Stadt mit Wärme bis 2040.

Die Kosten für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung sind mit 314 Millionen Franken hoch. IBC kann die Investitionen selber nicht stemmen. Da das Unternehmen eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt im alleinigen Eigentum der Stadt ist, unterstützt Chur das Generationenprojekt mit 60 Millionen Franken.

Zudem stellt die Stadt 20 Millionen Franken bereit für eine allfällige Bürgschaft bei der Beschaffung von Fremdkapital. IBC will bei Finanzinstituten Kredite von insgesamt 160 Millionen Franken aufnehmen. Weiter wird mit einem Beitrag von Bund und Kanton von 56 Millionen Franken gerechnet. Aus Eigenmitteln will das Unternehmen 38 Millionen Franken investieren.

Neue Stadthalle mit Platz für 8000 Personen

Die Stimmberechtigten waren zudem der Meinung, dass Chur auch in Zukunft über eine Halle für Grossanlässe verfügen soll. Die betagte Stadthalle im Stadtzentrum aus dem Jahr 1933 muss der neuen Talstation der Brambrüeschbahn weichen.

Mit einem jährlichen Betriebsbeitrag von 560'000 Franken ermöglicht Chur der Hallenbesitzerin Stadthalle Chur AG für 43 Millionen Franken eine neue Halle zu bauen. Das multifunktionale Gebäude am Rand von Chur im Sport- und Event-Areal Obere Au soll auf 5000 Quadratmetern Fläche bis zu 8'000 Personen Platz bieten.

Die Stadthalle Chur AG, die grossmehrheitlich der Stadt gehört, will den Neubau zwar selbst finanzieren. Ohne den wiederkehrenden Betriebsbeitrag könnte die neue Messe- und Eventhalle aber nicht kostendeckend betrieben und amortisiert werden und würde nicht realisiert.