Energie und Klima Churer Stadtverwaltung peilt netto null CO2-Emissionen bis 2040 an

uj, sda

21.8.2023 - 13:47

Mit dem vorgelegten Masterplan verfügt die Energiestadt Chur erstmals über eine Energie- und Klimastrategie. (Archivbild)
Mit dem vorgelegten Masterplan verfügt die Energiestadt Chur erstmals über eine Energie- und Klimastrategie. (Archivbild)
Keystone

Die Churer Stadtverwaltung und die stadtnahen Betriebe IBC und Chur Bus wollen bis 2040 netto null CO2-Emissionen erreichen. Das ist die Zielvorgabe des neuen, vom Stadtrat erarbeiteten Churer Masterplans Energie- und Klima.

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Chur trägt seit 2011 das Energiestadtlabel. Mit dem Masterplan verfüge die Kantonshauptstadt nun erstmals auch über eine Energie- und Klimastrategie, erklärte Stadträtin Sandra Maissen (CVP) am Montag vor den Medien. Nebst Zielvorgaben werden im Masterplan auch stadteigene Massnahmen definiert sowie Massnahmen bei Energieversorgung, Mobilität, Entsorgung, Bau und Planung.

Ein Kernpunkt ist der Ausbau der lokalen Energieproduktion. Dazu soll das Projekt für ein Plessur-Kraftwerk Pradapunt wieder aufgenommen werden. Zudem wird eine Biogaslanlage vorangetrieben und der Bau eines zweiten Windrades in Haldenstein gefördert. Und natürlich will auch die Stadt Chur Photovoltaik-Anlagen ausbauen. Schliesslich soll bei der städtischen Abwasserreinigungsanlage eine Produktion von Faulgas, Strom und Wärme realisiert werden.

CO2-neutrale Busfahrten

Beim städtischen Energie- und Wasserversorger IBC Chur bedeutet netto null bis 2040, dass das Unternehmen ab diesem Zeitpunkt alle seine Kunden mit CO2-neutraler Wärme und CO-neutralen Energien versorgt.

Bus Chur wiederum will bis 2040 CO2-neutral fahren mit erneuerbarer Energie. Das Stadtbusunternehmen will ab 2028 seine Busflotte schrittweise elektrifizieren. Eine Pionierrolle wird Bus Chur damit allerdings nicht einnehmen. Andere Städte wie Zürich haben Batteriebusse bereits seit 2020 im breiten Einsatz.

Für die Umsetzung der Massnahmen des Churer Masterplans werden in den nächsten 15 bis 20 Jahren Kosten in der Höhe von 120 bis 150 Millionen Franken erwartet. Diese beinhalten auch die 80 Millionen Franken für den Ausbau der IBC Wärme- und Kälteversorgung, die von der Bevölkerung bereits gesprochen wurden.

Die Priorisierung der Massnahmen ist laut Maissen von der städtischen Finanzsituation abhängig. Zudem soll sich der Gemeinderat, das Stadtparlament, dazu äussern. Dieses muss auch alle Projektkredite über 500'000 Franken bewilligen. Energie- und Klimaprojekte mit Kosten von mehr als 3 Millionen Franken kommen schliesslich vor die Stimmbevölkerung.