BeratungDargebotene Hand Ostschweiz: Mehr Gespräche mit Hilfesuchenden
ka, sda
27.1.2021 - 14:18
Beim Hilfsangebot «Die Dargebotene Hand» haben im Corona-Jahr 2020 die Anrufe aus den Ostschweizer Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein merklich zugenommen: Verzeichnet wurde ein Plus von rund 1000 Gesprächen.
Im letzten Jahr sei über die Telefonnummer 143 der «Dargebotenen Hand» eine Zunahme «suizidaler Anrufe» verzeichnet worden, teilte die Organisation am Mittwoch mit. Sie betreffe vor allem die 41- bis 65-Jährigen.
Viele Anrufende aus dieser Altersgruppe beschäftige die Coronakrise stark. Sie kämpften mit den Folgen, hätten Existenzängste und müssten Beruf und Familie in ein gutes Gleichgewicht bringen.
2020 wurde auch eine Verdreifachung der Zahl der unter 18-Jährigen festgestellt. Die Themen dieser Altersgruppe seien Sexualität, Gewalt und Familie/Erziehung. Insgesamt stammen 70 Prozent der Anrufe von Frauen. Das häufigste Thema bei allen Gesprächen ist Beziehung im Allgemeinen. Bei den Frauen folgt danach Familie/Erziehung, bei den Männern Spiritualität/Lebenssinn.
Für Menschen mit chronischen Krankheiten stünden die Bewältigung des Alltags und das Ringen mit der Krankheit im Vordergrund. Diese Art von Anrufen machten rund 40 Prozent aller Gespräche aus. Die Zahlen zeigten zudem, «dass das Thema Einsamkeit die Menschen stärker betrifft, je älter sie werden».
«Die Dargebotene Hand» ist eine politisch und konfessionell unabhängige Non-profit-Organisation. Sie finanziert sich zu 40 Prozent aus institutionellen Beiträgen und zu 60 Prozent aus Spenden.
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