GrossraubtiereDas Bündner Beverin-Wolfsrudel ist nach Abschüssen wohl zerfallen
uj, sda
29.4.2024 - 11:00
Vom Bündner Beverin-Wolfsrudel fehlt seit der Regulation im vergangenen Winter fast jede Spur. Obwohl nur zwei Tiere des Rudels geschossen wurden, gibt es seither kaum mehr Nachweise von Wölfen im Streifgebiet des Beverinrudels südwestlich von Thusis. Allem Anschein nach ist das Rudel zerfallen.
Keystone-SDA, uj, sda
29.04.2024, 11:00
SDA
War Ende 2023 noch von 12 Bündner Rudeln die Rede, ist im ersten Quartalsbericht Grossraubtiere des kantonalen Amtes für Jagd und Fischerei noch von «mindestens elf Wolfsrudeln» die Rede. Wie aus dem am Montag publizierten Bericht hervorgeht, wurden im Streifgebiet der Beverinwölfe seit der Regulation nicht mehr als zwei Tiere nachgewiesen.
«Seit Ende der Regulation erfüllt das ehemalige Beverinrudel das Kriterium des Rudels nicht», erklärte Arno Puorger vom Amt für Jagd und Fischerei auf Anfrage. Allerdings sei keine Dauer definiert, nach welcher Zeitdauer ein Rudel als solches nicht mehr gezählt würde.
Die Frage sei, ab wann der Kanton davon ausgehen könne, nicht einfach etwas übersehen zu haben. «Letztlich werden wir diesbezüglich erst im Sommer oder Herbst definitive Aussagen machen können», sagte der Grossraubtierverantwortliche.
Vier «Komplettentnahmen» angestrebt
Insgesamt hatte der Kanton in der Regulationsperiode bis 31. Januar 2024 vier der zwölf Bündner Wolfsrudel auslöschen wollen. Zwei dieser vom Bundesamt für Umwelt eigentlich bewilligten «Komplettentnahmen» wurden aber durch Einsprachen blockiert. Bei den zwei anderen Rudeln verlief die Wolfsjagd harzig, darunter beim Beverinrudel.
Dennoch gab es schon Anfang Februar Anzeichen, dass dieses Rudel möglicherweise zerfallen ist, obwohl nur zwei Wölfe erlegt wurden. Mit einem Wolfsrüden wurde das potenzielle Vatertier der letztjährigen Beverin-Welpen geschossen. Zudem wurde ein weibliches Tier erlegt, dessen Position im Rudel noch unklar ist.
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