Coronavirus – Schweiz Der Kanton St. Gallen bereitet sich auf steigende Zahlen vor

SDA

2.7.2020 - 14:41

Der St. Galler Gesundheitschef Bruno Damann (CVP) will das Contact Tracing so lange wie möglich aufrecht erhalten. (Archivbild)
Der St. Galler Gesundheitschef Bruno Damann (CVP) will das Contact Tracing so lange wie möglich aufrecht erhalten. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Im Kanton St. Gallen hat die Zahl der Corona-Fälle überraschend schnell zugenommen. Man wolle sich nun auf verschiedene Szenarien vorbereiten, kündigt Gesundheitschef Bruno Damann an. Am Samstag findet dazu eine ausserordentliche Regierungssitzung statt.

Im Kanton St. Gallen sind am Mittwoch elf und am Donnerstag fünf neue Corona-Fälle gemeldet worden. Damit ist das Contact Tracing durch die Lungenliga St. Gallen-Appenzell mit den dafür eingesetzten fünfzehn Mitarbeitenden bereits an seine Kapazitätsgrenzen gestossen.

Je nach Fall sei der Aufwand allerdings auch gross, erklärte Regierungsrat Bruno Damann (CVP) gegenüber Keystone-SDA. Teilweise müssten nach einer entdeckten Ansteckung bis zu 40 Personen erreicht werden. Eine Rolle spiele es auch, wenn es sich um Infizierte handle, die aus dem Ausland in die Schweiz gekommen seien.

Man wolle das Contact Tracing so lange als möglich aufrecht erhalten, sagte der Gesundheitschef. Geprüft werde nun, ob zusätzlich Zivildienstleistende eingesetzt werden könnten oder ob die Lungenliga mehr Personal einsetzen müsse.

Verstreute Einzelfälle

Die in den letzten Tagen entdeckten Fälle seien auf den ganzen Kanton St. Gallen verstreut. «Das macht mir Bauchweh», so Damann. Es handle sich nicht um Ausbrüche innerhalb von grösseren Gruppen, auf die man mit Massnahmen wie abriegeln reagieren könne. Ein Beispiel dafür war ein Grillfest, bei dem sich Ende Juni im Kanton neun Personen angesteckt hatten. Bei den neuen Fällen wisse man oft nicht, wo sich die Leute infiziert hätten, vergleicht der Regierungsrat. Es seien vor allem jungen Leute.

Die Entwicklung der letzten Tage führt nun dazu, dass sich der Kanton St. Gallen für verschiedene Szenarien wappnen will. Dazu findet laut Damann am Samstagmorgen eine Regierungssitzung statt. Themen sind dort unter anderem das Contact Tracing, Massnahmen bei einem grösseren Fall oder auch die Frage, wie viele Spitalbetten für die zweite Corona-Welle bereitgestellt werden müssen.

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