Kriminalstatistik GR Deutlich mehr Straftaten im Kanton Graubünden

uj, sda

27.3.2023 - 12:18

43 Prozent der Delikte gegen das Strafgesetzbuch wurden 2022 in der Agglomeration Chur begangen. (Symbolbild)
43 Prozent der Delikte gegen das Strafgesetzbuch wurden 2022 in der Agglomeration Chur begangen. (Symbolbild)
Keystone

Im Kanton Graubünden sind im vergangenen Jahr 11'234 Straftaten von der Polizei erfasst worden. Das sind 2069 oder 23 Prozent mehr als 2021.

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Den grössten Teil der Delikte machten mit 8531 Fällen die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch (StGB) aus, wie die Kantonspolizei Graubünden am Montag anlässlich der Präsentation der Kriminalstatistik 2022 mitteilte. Das entspricht einer Zunahme von 30 Prozent. Vom höheren Tataufkommen war hauptsächlich die Agglomeration Chur betroffen, wo 43 Prozent aller StGB-Delikte verübt wurden.

Zum Vergleich: 2009, als die polizeiliche Kriminalstatistik erstmals nach schweizerisch einheitlichen Erfassungskriterien erstellt wurde, wurden 8156 Straftaten gegen das Strafgesetzbuch verzeichnet.

Fast zwei Drittel der Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch waren Straftaten gegen das Vermögen. Die Vermögensdelikte nahmen um 29 Prozent auf 5289 Fälle zu. Gleichzeitig stieg auch die Aufklärungsquote der Polizei von 34 Prozent auf über 40 Prozent. Den grössten Anteil der Vermögensstraftaten machten Diebstähle aus.

Zunahme von schwerer Gewalt um fast drei Viertel

Die Anzahl schwerer Gewaltstraftaten wuchs um 73 Prozent auf 45 Fälle. Es wurden fünf Tötungsdelikte versucht oder vollendet. Bei 27 Fällen handelte es sich um schwere Körperverletzung, bei 13 Fällen um Vergewaltigung. Von den Delikten schwerer angewandter Gewalt wurden 91 Prozent aufgeklärt.

Weiter wurden 284 strafrechtliche Delikte häuslicher Gewalt verzeichnet, 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Am häufigsten handelte es sich um Tätlichkeiten, Drohungen und Beschimpfungen. Die Hälfte der Fälle häuslicher Gewalt ereignete sich in partnerschaftlichen Beziehungen.

Zurückgegangen sind hingegen Delikte im Internet. Die Polizei verzeichnete 516 Fälle digitaler Kriminalität, fast 10 Prozent weniger als im Vorjahr. Beim weitaus grössten Teil handelte es sich um Cyber-Wirtschaftskriminalität. 16 Prozent waren Cyber-Sexualdelikte.

In etwa stabil blieb die Zahl der Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Von den insgesamt 1240 Straftaten wurden 461 in Chur, 327 im Engadin und 284 in der Region Rhein-Moesa registriert.