Die Chefs der Bergbahnen und die Hoteliers in Graubünden sind von der zur Neige gehenden Wintersaison begeistert. Die Zahlen sind gut und vor allem stimmt der Umstand zuversichtlich, dass die Touristen die Freude am Wintersport wieder gefunden haben.
«Überdurchschnittlich gut» sei die bisherige Wintersaison 2018/19 verlaufen, sagte Martin Hug, Präsident des Verbandes Bergbahnen Graubünden, auf Anfrage. Zurückzuführen sei die Entwicklung der Gäste- und Umsatzzahlen auf die hohe Anzahl Sonnenstunden und die hervorragenden Verhältnisse auf den Pisten.
Laut Hug war überdies ganz klar die «wieder gefundene Freude am Wintersport spürbar». Allerdings müssten Angebote über gute Schnee- und Wetterverhältnisse hinaus gehen. Dazu zählen etwa solche in der Infrastruktur am Berg, die Kulinarik, Serviceleistungen sowie attraktive Pricing-Modelle.
Trotzdem sind letztlich die Wind- und Wetterverhältnisse entscheidend, ob die gute Konsumentenstimmung für die Bergbahnen noch bis Ostern (21. April) anhält. Langjährige Erfahrungen zeigten, dass das Bergbahn-Geschäft unberechenbar und sehr witterungsabhängig sei, betonte Hug.
Nachhelfen, um das Geschäft in Gang zu halten, wollen die Unternehmen mit «spannenden Events». Im Skigebiet von Laax beispielsweise sind laut Hug diverse «Live Sessions» angesagt.
«Wir rechnen mit einem guten Winter»
Im Hoch ist die Stimmung auch bei den Hoteliers in Graubünden. «Wir rechnen mit einem guten Winter», sagte Ernst Wyrsch, Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden. Die neuesten Übernachtungszahlen vom Januar bestätigten das Plus von sechs Prozent im Dezember.
Die Monate Februar und März brachten nach Einschätzung der Hoteliers gute Ergebnisse vor allem wegen der Gäste aus der Schweiz und Deutschland. Auch die USA und Grossbritannien gehören für die Bündner Tourismusbranche zu den Hauptmärkten.
Ursache für den guten Saisonverlauf sind für Wyrsch neben den Wetter- und Schneebedingungen bessere Wechselkursverhältnisse sowie «unsere immer attraktiver werdenden Produkte». Die späten Ostern sind für die Hoteliers laut Wyrsch eine «Herausforderung». Drei Aprilwochen seien zu überbrücken.
Er rechne damit, dass Betriebe, die noch geöffnet hätten, «interessante Promotionen mit den Bergbahnen machen», sagte Wyrsch weiter. Und der Verbandspräsident vermutet, dass «an Ostern noch viel Schnee liegen wird».
Skifahren bis Anfang Mai im Engadin
Positive Töne sind vor allem auch wieder aus dem Engadin zu vernehmen, wo die Bergbahnen auf diese Saison hin das Modell mit dynamischen Skipass-Preisen eingeführt wurde. Es verspricht tiefere Preise, je früher die Tageskarten gekauft werden.
Die Mehrheit der Gäste habe von ermässigten Preisen profitiert. Über die Hälfte der Mehrtageskarten seien im Voraus im Internet gekauft worden, meldete die Tourismusorganisation Engadin/St. Moritz. Entsprechende Angebote, die Hotelaufenthalte und Wintersport kombinieren, sollen nächste Saison weitergeführt werden.
Die Engadiner propagieren das Frühlingsskifahren zum Ausklang nochmals kräftig. Denn die letzte Bahn, die im Engadin und in ganz Graubünden in dieser Wintersaison schliesst, ist jene auf die Diavolezza. Und die fährt noch bis zum 5. Mai.
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