Religionen Eigenes Grabfeld für Muslime in Bronschhofen bei Wil

SDA

8.4.2020 - 11:35

Auf dem Friedhof in Bronschhofen bei Wil SG gibt es ab sofort ein eigenes Grabfeld für Verstorbene muslimischen Glaubens. Dies hat der Stadtrat von Wil mit einem dringlichen Präsidialbeschluss bestimmt.

Der Grund dafür sei ein kurz bevorstehender Todesfall einer Person muslimischen Glaubens, teilte der Wiler Stadtrat am Mittwoch mit. Die Überführung von Toten ins Ausland sei derzeit wegen der Corona-Pandemie nicht mehr möglich.

Das Grabfeld erfülle die Kriterien der islamischen Begräbniskultur, die keine Kremation kenne. Daher brauche es ein Grabfeld für Erdbestattungen. Ab sofort können in Bronschhofen, das zur politischen Gemeinde Wil gehört, verstorbene Musliminnen und Muslime mit Wohnsitz in Wil beigesetzt werden.

Die Stadt kann gemäss ihrem Friedhof- und Bestattungsreglement für Verstorbene anderer Glaubensgemeinschaften spezielle Grabfelder bezeichnen. Der Friedhof Bronschhofen erfüllt die Bedingungen für solche Grabfelder. «Auch künftig wird der Friedhof für christliche und muslimische Begräbnisse genügend Platz bieten», heisst es.

Für 2021 geplant

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretungen der Stadt Wil und des Dachverbands islamischer Gemeinden Ostschweiz, hatte sich bereits in den vergangenen Monaten mit Fragestellungen rund um die islamische Glaubens- und Begräbniskultur auseinandergesetzt und die wichtigsten Aspekte geklärt.

Geplant war, die Kosten für den notwendigen Waschraum und das erste Grabfeld ins Budget 2021 aufzunehmen. Aufgrund der aktuellen Ereignisse um das Coronavirus sind aktuell aber Überführungen von Toten ins Ausland nicht mehr möglich. Die ersten Grabfelder werden deshalb ab sofort in Betrieb genommen.

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