CoronavirusFernunterricht im Kanton St. Gallen gut angelaufen
SDA
17.3.2020 - 14:31
Der Kanton St. Gallen setzt während der Coronavirus-Krise auf Nachbarschaftshilfe und flexible Lehrkräfte. Der Unterricht ist auf allen Stufen gut angelaufen. Die Spitäler haben immer noch Kapazitäten für neue Patienten.
Zum zweiten Mal innert vier Tagen wandte sich die St.Galler Regierung am Dienstagmittag an die Medien und gleichzeitig mit einem Livestream auch an die Bevölkerung.
Solidarität sei die Grundlage der Schweiz, Solidarität sei auch die Grundlage des Kantons St. Gallen, sagte Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann. Die Regierung begrüsse die Massnahmen des Bundes und gehe mit gutem Vorbild voraus. Regierungsrat Martin Klöti, der als über 65-Jähriger zur Risikogruppe gehört, war von seinem Büro per Video zugeschaltet.
Bei der Umsetzung der Massnahmen setzt die Regierung auf Nachbarschaftshilfe. Alle Seniorinnen und Senioren erhalten einen Brief, indem sie auf mögliche Hilfsangebote aufmerksam gemacht werden.
Es sei wichtig, die Hospitalisierungsrate tief zu halten, sagte die Gesundheitschefin. Die Kapazitäten in den Spitälern reichten zurzeit noch aus. Über den Aufbau von Testzentren für Coronavirus-Verdachtsfälle werde diskutiert.
Betreuung gewährleisten
Der Bundesrat hat die Kantone verpflichtet, für Betreuungsangebote zu sorgen, wenn Kinder nicht privat betreut werden könnten. Die St. Galler Regierung hat bereits letzten Samstag kommuniziert, dass die Kindertagesstätten offenbleiben müssen.
Es sei wichtig, dass auch Kitas mit wenigen Kindern geöffnet bleiben könnten, hiess es. Dazu ist ein Treffen mit dem Vorstand der Vereinigung der St. Galler Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten geplant.
Die Vorgaben auf allen Schulstufen seien gut angelaufen, sagte Bildungschef Stefan Kölliker. Am grössten sei die Herausforderung auf der Stufe Volksschule. Im Schnitt seien pro Schulhaus fünf Kinder zur Betreuung abgegeben worden. Dank flexibler Lehrkräfte solle die Vermittlung des Schulstoffes auch auf dieser Stufe mit Fernunterricht gewährleistet werden.
Der Kanton St. Gallen wird vorläufig kein Gesuch um Unterstützung durch die Armee einreichen. Es sei aber möglich, dass sich dies in den kommenden Wochen noch ändern werde, hiess es. Für die Kontrollen der Verbote seien grundsätzlich die Gemeinden zuständig. Die Kantonspolizei würde sie dabei unterstützen.
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