BankenGraubündner Kantonalbank mit weniger Gewinn im ersten Halbjahr
SDA
23.7.2020 - 10:15
Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat im ersten Semester 2020 weniger Gewinn gemacht als im Vorjahr. Die Bank wurde von der Coronakrise getroffen, allerdings weniger stark als im Frühling befürchtet.
Der Geschäftsertrag verminderte sich um 4,4 Prozent auf 200,2 Millionen Franken. Rückläufig waren das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-9,9%) sowie das Handelsgeschäft (-6,2%). Das Zinsgeschäft, das mit knapp 131 Millionen Franken den grössten Anteil am Geschäftsertrag ausmacht, legte hingegen um 5,3 Prozent zu.
Auf der Kostenseite sorgten höhere Investitionen in die Digitalisierungsoffensive sowie in das Jubiläumsprojekt #gkb2020 für einen Anstieg um 3 Prozent auf 94,3 Millionen Franken. Aus diesem Grund ist auch die Cost/Income-Ratio um 4,1 Prozentpunkte angestiegen und beträgt neu 51,1 Prozent. Die Produktivität bleibe ein wichtiges Thema der Bank, weshalb laufende Investitionen in die Digitalisierung einen hohen Stellenwert behalten würden, hiess es.
Annahmen übertroffen
Der Geschäftserfolg verminderte sich um 6,8 Prozent auf 96,8 Millionen Franken. Der Konzerngewinn ging um 5,2 Prozent auf 95,2 Millionen zurück, er sei damit aber deutlich besser ausgefallen als erwartet, hiess es in der Mitteilung.
Der Lockdown habe im ersten Semester keine Spuren in Form erhöhter Wertberichtigungen hinterlassen, schrieb die Bank. «Das aussergewöhnliche erste Semester hat die Krisenresistenz der Bank bestätigt», so CEO Daniel Fust, der die Geschicke der Bank seit letztem Oktober leitet.
Mit dem Ergebnis übertraf die Bank die Schätzung der Analysten der Zürcher Kantonalbank ZKB. Research Partners rechnete mit einem leicht höheren Ertrag, aber mit weniger Gewinn.
Die GKB weist mit dem Halbjahresabschluss ein Geschäftsvolumen von 57 Milliarden Franken aus. Das neu akquirierte Geschäftsvolumen beträgt gemäss der Mitteilung 1,45 Milliarden. Kundenausleihungen nahmen um 1,9 Prozent oder 389,3 Millionen zu. 175,1 Millionen Franken waren dabei Covid-19 Kredite, die an KMU ausbezahlt wurden.
Gewinnprognose 170 Millionen
Aufgrund der Ergebnisse des ersten Halbjahres konkretisiert die GKB ihre Prognosen für das Gesamtjahr und erwartet nun einen Konzerngewinn von 170 Millionen Franken. Im April stellt die Bank im Rahmen einer Gewinnwarnung eine Bandbreite von 150 bis 175 Millionen in Aussicht.
«Die Erholung der Aktienmärkte sowie die fehlenden Anzeichen von erhöhten Ausfallrisiken beeinflussen die Erwartung positiv», hiess es in der Mitteilung. Den Gewinn pro Partizipationsschein erwartet das Management bei 65 Franken.
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