Heimatschutz Heimatschutz gibt Kampf um Hotel Metropol in Arbon auf

SDA

31.8.2018 - 18:30

Der Thurgauer Heimatschutz kämpft nicht weiter um das ehemalige Hotel Metropol in Arbon. Obwohl das Gebäude aus den 1960er-Jahren laut mehreren Gutachten schutzwürdig ist, darf es abgebrochen werden.

"Wir geben auf. Uns fehlt das Geld, um Rekurs gegen den Entscheid des Kantons zu machen", sagte Gianni Christen, Geschäftsführer des Vereins Thurgauer Heimatschutz, am Freitag auf Anfrage von Keystone-SDA.

Seit November 2016 ist das Hotel Metropol geschlossen. Die Eigentümerin HRS Real Estate AG will das Gebäude direkt am See abbrechen und an dessen Stelle zwei Hochhäuser bauen. Das Projekt heisst "Riva". Geplant sind zwei Wohntürme, ein Restaurant im Parterre, eine Seeterrasse und ein Saal für rund 500 Personen.

Um das Bauvorhaben an exklusiver Lage am See entbrannte ein bitterer Streit. Tausende forderten per Petition, das an ein Schiff erinnernde Metropol müsse erhalten werden. Der Thurgauer Heimatschutz und die kantonale Denkmalpflege wurden aktiv. Aber die Eigentümerin bestritt die Schutzwürdigkeit, und die Stadt gab ihr Recht.

Ein Obergutachten ergab schliesslich, dass das Gebäude in seinen ursprünglichen Teilen schützenswert ist. Allerdings wäre ein wirtschaftlicher Betrieb nach der unumgänglichen Sanierung des Hotels nicht möglich. Deshalb entschied das Departement Bau und Umwelt, das Metropol nicht unter Schutz zu stellen und bestätigte den Entscheid des Arboner Stadtrates.

Der Entscheid sei frustrierend, sagte Christen vom Heimatschutz. Obwohl die Schutzwürdigkeit klar ausgewiesen sei, habe sich der Kanton für die Wirtschaftlichkeit entschieden und desavouiere damit die eigene Denkmalpflege.

Ortsbild steht unter Schutz

Vorerst bleibt das mit einem Bretterverschlag geschützte Gebäude stehen. Wegen der hohen Denkmaleigenschaft darf es erst abgebrochen werden, wenn eine rechtskräftige Baubewilligung für ein neues Bauprojekt und den Abbruch des Hotels vorliegen.

Bis dahin sei es noch ein weiter Weg, sagte Christen. Zuerst brauche es eine Zonenplanänderung und danach müsse ein Gestaltungsplan erstellt werden. Denn das ehemalige Hotel steht in einem Isos-Gebiet (Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung).

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