Brücken-Sanierungen Jede zehnte Brücke in Vorarlberg ist in mangelhaftem Zustand

gn

21.1.2022 - 13:56

Jede zehnte Brücke in Vorarlberg ist in mangelhaftem oder schlechtem Zustand. Zu diesem Schluss kommt der Rechnungshof (RH) in einem am Freitag vorgelegten Prüfbericht. Das Land habe in den vergangenen Jahren nicht genug Geld in Brücken-Sanierungen investiert, hiess es.

21.1.2022 - 13:56

In den 1970er- und 1980er-Jahren errichtete Bauwerke seien besonders von schweren und sehr schweren Schäden betroffen.

In mangelhaftem oder schlechtem Zustand seien rund 23 Prozent aller Brückenflächen, so der Rechnungshof, der den Investitionszeitraum von 2015 bis 2019 unter die Lupe nahm. In diesen Jahren gab das Land durchschnittlich 8,57 Millionen Euro für die Brückenerhaltung aus. Dennoch habe sich der Zustand der Brücken verschlechtert.

Als Folge rechnet Vorarlberg für die Jahre 2020 bis 2024 mit jährlichen Kosten von 9,46 Millionen Euro für die Brücken, das entspricht einem Plus von zehn Prozent gegenüber den Vorjahren. Zum Prüfzeitpunkt war das Land für 612 Brücken zuständig. Diese waren im Durchschnitt 43 Jahre alt und hatten somit schon die Hälfte oder mehr ihrer Lebensdauer von 70 bis 90 Jahren hinter sich.

Zuständigkeit unklar

Ähnlich sieht es in den Städten Feldkirch und Hohenems aus, die ebenfalls vom Rechnungshof geprüft wurden. In Feldkirch erwarten die Verantwortlichen eine Verdopplung der jährlichen Kosten auf über 50'000 Euro, in Hohenems blüht eine Verfünffachung auf rund 56'000 Euro. In Feldkirch gibt es 29 Brücken (Durchschnittsalter: 56 Jahre), in Hohenems 41 (43 Jahre).

Der Rechnungshof kritisierte, dass sowohl das Land als auch die geprüften Städte vorgesehene Intervalle zur Erfassung des Brückenzustandes zum Teil nicht eingehalten hätten. Zudem fehle es an verbindlichen Regelungen und damit einem rechtlichen Rahmen, der vor allem die Gemeinden zu entsprechenden Massnahmen verpflichte.

Ebenfalls bemängelt wurden einzelne Widersprüche bezüglich der Zuständigkeit. Darüber hinaus schlug der RH eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen dem Land und den Gemeinden vor.

gn