Der Kanton St. Gallen plant einen Notfalldienst für psychiatrische Krisenintervention bei Kindern und Jugendlichen. Er reagiert damit auf die starke Zunahme solcher Kriseninterventionen in den letzten zehn Jahren.
Gründe dafür seien der steigende Leistungsdruck, veränderte Familienstrukturen und soziale Vereinsamung, heisst es in einer Mitteilung der zuständigen vorberatenden Kommission des Kantonsrats. Die Kommission unterstützt ein von der Regierung vorgeschlagenes Konzept.
Die Notfallversorgung soll bereits ab Sommer 2020 funktionieren. Vorgesehen ist ein auf Krisenintervention spezialisiertes Team des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes (KJPD). Es soll sich um Notfälle während der regulären Arbeitszeiten kümmern. Hinzu kommt ein gemeinsamer Pikettdienst des KJPD und des Ostschweizer Kinderspitals.
Bei Bedarf könne das zunächst zentrale Betreuungsangebot auf die Regionen ausgedehnt werden, heisst es im Communiqué. Gemäss der Vorlage der Regierung wird die neue Notfallversorgung pro Jahr 1,1 Millionen Franken kosten. Der Kantonsrat berät die Vorlage voraussichtlich im April und im Juni.
Heute seien die für die psychiatrische Krisenintervention zuständigen Organisationen deutlich überlastet, heisst es. In den meisten Notfällen sei eine Person akut suizidgefährdet. Die Krisenintervention sei aufwendig und übersteige die personellen Ressourcen der zuständigen Organisationen.
Neben dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst (KJPD) kümmern sich auch das Kinder- und Jugendpsychiatrische Zentrum Sonnenhof in Ganterschwil, das Ostschweizer Kinderspital und das Kantonsspital St. Gallen um solche Notfälle.
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