Elektromobilität Kanton Thurgau senkt Umstiegsprämie für Elektroautos

Der Kanton Thurgau ist vorbildlich, wenn es um die Elektromobilität geht: 7,4 Prozent der neu eingelösten Autos waren 2019 mit elektrischem Antrieb ausgerüstet. Der Erfolg hat aber auch seine Schattenseiten: Der Kanton reduzierte Anfang 2020 aufgrund der grossen Nachfrage die Umstiegsprämie.

Der Schub bei den Elektrofahrzeugen im Thurgau lasse sich auf die klare Förderstrategie des Kantons zurückführen, die neben finanzieller Unterstützung auch die breite Information der Bevölkerung zum Thema Elektromobilität umfasse, heisst es in der Mitteilung der Thurgauer Staatskanzlei vom Montag. Wer sich im Thurgau ein Elektro- oder ein Wasserstoffauto anschaffte, erhielt im vergangenen Jahr eine Umstiegsprämie von 4000 Franken.

2019 hat der Kanton rund 400 Umstiegsprämien zugesichert. Wie Zahlen des Bundes zeigen, ist der Anteil von Elektroautos an neu eingelösten Personenwagen im Thurgau von 2 Prozent im Jahr 2018 auf 7,4 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. Dieser Wert ist der höchste aller Kantone und liegt deutlich über dem nationalen Schnitt von 4,25 Prozent.

Bund soll E-Mobilität fördern

An Ende des Communiqués dann die schlechte Nachricht: Per 1. Januar 2020 hat der Kanton die Umstiegsprämie in Folge der grossen Nachfrage auf 3500 Franken gesenkt. «Der Kanton möchte unnötig hohe Förderbeiträge verhindern und einen möglichst zielgenauen Anreiz für eine Verhaltensänderung setzen», wird Regierungsrat Walter Schönholzer zitiert.

Schönholzer möchte, dass der Bund die Elektromobilität mit einem Teil des Ertrags aus der CO2-Abgabe fördert – in Ergänzung zur Förderung im Gebäudebereich. Keine andere Massnahme könne pro eingesetztem Förderfranken so viel CO2 vermeiden, wie die finanzielle Unterstützung umweltfreundlicher Fahrzeugantriebe, betonte er.

Die Förderung im Kanton Thurgau ist an zwei Bedingungen geknüpft: Der Halter muss ein altes Fahrzeug der gleichen Kategorie ausser Verkehr setzen und darf für den Betrieb des Elektromobils nur erneuerbaren Strom beziehen. Ergänzend spricht der Kanton deshalb einen Beitrag, wenn bei Autokauf eine Solarstromanlage erweitert oder neu installiert wird.

Dass den Gesuchstellern eine saubere Mobilität wichtig sei, zeige sich auch beim Bonus Solarstromanlage: Bei 20 Prozent aller eingegangenen Gesuche wurde zeitgleich eine Solarstromanlage installiert, um den benötigten Strom für das Fahrzeug selbstständig und erneuerbar zu produzieren. So schliesse sich der Kreis zur umweltverträglichen Mobilität, schreibt der Kanton.