Die Grünen sind die Gewinner der Thurgauer Parlamentswahlen. Die SVP baut ihre Vormachtstellung entgegen dem nationalen Trend aus. Die Talfahrt von CVP und SP geht im Thurgau dagegen weiter. Die BDP fliegt aus dem Parlament.
Neben der Regierung wurde im Thurgau am Sonntag auch das Parlament mit 130 Sitzen gewählt. Der Grosse Rat bleibt klar bürgerlich dominiert: Die SVP stellt neu 46 Mitglieder (+2), FDP und CVP verlieren je zwei Sitze und halten je 18 Mandate. Die Grünen stellen 15 Sitze (+6), die SP verfügt über 14 Sitze (-3), die Grünliberalen haben 8 (+1), die EVP hat 6 (+1) und die EDU 5 Sitze (wie bisher). Die BDP verliert im Vergleich zu den Wahlen von 2016 alle drei Mandate. Die Stimmbeteiligung betrug 32.6 Prozent.
Bei den eidgenössischen Wahlen hatten die Grünen mit ihrem Kantonalpräsidenten Kurt Egger der FDP den Nationalratssitz abgenommen. Die Partei konnte ihren Wähleranteil praktisch verdoppeln auf 10,6 Prozent.
Grüne überholen SP
Auch bei den kantonalen Wahlen wiederholte sich die «Klimawahl»: Die Grünen legten nicht nur am meisten Sitze zu, sie überholen die SP und sind nun viertstärkste Partei im Kanton. Wie erwartet zugelegt haben auch die Grünliberalen. Ihr erklärtes Ziel von zehn Sitzen hat die Partei aber um zwei Mandate verpasst.
Die SVP kann allen Prognosen zum Trotz ihre Sitze nicht nur halten, sie baut ihre Übermacht im Thurgau mit 46 von 130 Sitzen sogar noch aus. Vom Höchstwert von 2008, als die SVP 51 Sitze inne hatte, ist sie nicht mehr weit entfernt.
David H. Bon abgewählt
Die SP verliert je einen Sitz in den Bezirken Frauenfeld, Kreuzlingen und Weinfelden. Nach zwei Sitzverlusten 2016 büssten die Sozialdemokraten 2020 erneut ein. Auch die CVP gehört wie schon vor vier Jahren zu den Verlierern, verfügt aber immer noch über gleichviele Mandate wie die FDP.
Die FDP ist mit ihren zwei Sitzverlusten wieder auf dem Stand von 2016 angelangt. Im Bezirk Arbon konnte sie zwar ihre vier Sitze halten, ein Jahr nach seiner Abwahl als Stadtpräsident von Romanshorn wurde David H. Bon auch aus dem Grossen Rat abgewählt. Er wurde von Gabriel Mecedo verdrängt. Der Stadtpräsident von Amriswil zieht neu für die FDP in den Grossen Rat ein.
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