In den St. Galler Mittelschulen sollen ab dem kommenden Schuljahr zusätzlich vier Informatik-Lektionen unterrichtet werden. Diese Aufstockung gehe nicht zu Lasten anderer Fächer, entgegnet die St. Galler Regierung der Kritik in einem Vorstoss.
Der Gossauer SP-Kantonsrat Karl Bürki erinnert in seinem Ende November eingereichten Vorstoss daran, dass ab nächsten Sommer vier zusätzliche Informatik-Lektionen neu in die Stundentafel der Mittelschulen aufgenommen werden.
Nun verlange aber das Finanzdepartement, dass eine Lektion an einem anderen Ort abgebaut werde, sodass nur drei Lektionen neu dazu kämen, stellt Bürki fest. Von verschiedenen Kantonsschulen sei zu hören, dass sie aufgefordert worden seien, "Vorschläge für Einsparungen in anderen Fächern im Umfang von einer Lektion zu machen".
Es könne doch nicht sein, dass die Informatikoffensive zur Folge habe, dass dafür an anderen Orten gespart werden müsse, kritisiert der SP-Kantonsrat.
Ein Missverständnis
In ihrer Antwort stellt die Regierung klar, dass weder sie, noch der Erziehungsrat, noch das Bildungsdepartement oder das Amt für Mittelschulen die Schulleitungen dazu aufgefordert hätten, Vorschläge für eine Stundenreduktion einzureichen.
"Es ist nicht nachvollziehbar, auf welcher Basis dieser Auftrag hätte erteilt werden sollen", schreibt die Regierung. "Es dürfte sich um ein Missverständnis handeln."
Die Möglichkeit einer Reduktion bei anderen Fächern sei zwar im Vorfeld des Regierungsbeschlusses geprüft worden. Der Befund habe aber gelautet, dass eine solche Kompensation zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht angezeigt sei. Es biete sich dafür auch kein Fach oder Fachbereich an.
Unabhängig von der Einführung des Fachs Informatik sei allerdings geplant, die rund 20-jährigen Lehrpläne und Lektionentafeln der Gymnasien einer generellen Überprüfung zu unterziehen, hiesst es in der Stellungnahme.
Zurück zur Startseite