Nationalratswahlen 2023 Nationalrätin Locher Benguerel (GR) tritt nicht zur Wiederwahl an

Die Bündner SP-Nationalrätin Sandra Locher Benguerel hat am Donnerstag in Chur bekanntgegeben, dass sie im Herbst nicht mehr zur Wiederwahl antreten will. Als Grund nannte sie Selbstfürsorge. Sie könne nicht über längere Zeit zu vieles parallel ausführen.

Die 47-jährige Lehrerin möchte die laufende Legislatur noch zu Ende machen, sagte sie anlässlich der Medienkonferenz in Chur. Es sei ein schmerzhafter Entscheid, so politisiere sie doch mit Herzblut.

Dennoch wurde es ihr zu viel. Seit August 2022 engagiert sie sich zusätzlich als Mitglied der Geschäftsleitung im Verband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Dies führe dazu, dass sie an drei Arbeitsorten tätig ist: Bern, Zürich und Chur.

So komme es nun, dass sie der Politik nach 16 Jahren den Rücken kehre. Sie war 13 Jahre im Bündner Grossrat und drei Jahre in Bern. Als Mitglied der nationalrätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur war und ist der Kampf für die Gleichstellung ihre Herzensangelegenheit.

Am 15. April wird Kandidatin nominiert

Die Parteileitung der SP Graubünden möchte deshalb auch den freiwerdenden Sitz wieder mit einer Frau besetzen. Der Präsident Andri Perl sagte vor den Medien, sie seien überzeugt, den Sitz verteidigen zu können. Schliesslich starte die Partei im Vergleich zu 2019 mit einem bisherigen Nationalrat ins Rennen.

Der bisherige SP-Nationalrat Jon Pult gab am Donnerstag hingegen bekannt, sich für eine weitere Wahl zur Verfügung zu stellen. So bedauerlich der Entscheid Locher Benguerels sei, man müsse sich um die SP Graubünden keine Sorgen machen. Die Nationalratswahlen finden am 22. Oktober statt. Am 15. April möchte die Partei an ihrem Parteitag die zweite Kandidatin dafür nominieren.