Frühförderung Neue Verpflichtung: Deutsch lernen vor dem Kindergarten

ka, sda

9.2.2021 - 13:16

Kinder mit fehlenden Deutschkenntnissen sollen schon vor dem Kindergarten in einer Kita oder einer Tagesfamilie gefördert werden. Dies wird in einem Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat verlangt. (Symbolbild)
Kinder mit fehlenden Deutschkenntnissen sollen schon vor dem Kindergarten in einer Kita oder einer Tagesfamilie gefördert werden. Dies wird in einem Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat verlangt. (Symbolbild)
Keystone

St. Galler Gemeinden sollen Kinder mit ungenügenden Deutschkenntnissen schon vor dem Kindergarten zum Besuch eines betreuten Angebots verpflichten können. Eine überparteilich abgestützte Motion verlangt dafür gesetzliche Grundlagen.

In Kindergärten gebe es eine zunehmende Anzahl Kinder, die mit ungenügenden Deutschkenntnissen unterwegs seien, schreibt SVP-Kantonsrat Sandro Wasserfallen im Vorstoss, den er in der Februarsession gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von FDP, Grünen, Grünliberalen und SP einreichen wird.

Die sprachlichen Lücken stellten eine Belastung für die betroffenen Kinder dar, sie könnten sich weder mit Gleichaltrigen noch mit den Lehrpersonen im Kindergarten unterhalten, heisst es weiter. Die Sprache spiele aber eine Schlüsselrolle bei der sozialen Integration.

Kinder, die vor dem Eintritt in den Kindergarten kaum oder gar keine Deutschkenntnisse haben, sollen deshalb verpflichtet werden, die deutsche Sprache zu erlernen. Dafür bräuchten die Gemeinden neue rechtliche Grundlagen. Die Regierung müsse dabei auch Varianten für die Finanzierung prüfen, wird in der Motion verlangt.

Konkret sollen Kinder mit sprachlichen Defiziten im Jahr vor dem Kindergarteneintritt «an mindestens zwei Halbtagen pro Woche in eine deutschsprachig geführte familienexterne Einrichtung» geschickt werden. Dazu gehören Kitas, Tagesfamilien, Spielgruppen oder andere Kinderbetreuungsangebote.

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