Coronavirus – PendlerNeues Grenzregime erschwert Pendlern aus Vorarlberg den Arbeitsweg
ny, sda
10.2.2021 - 16:32
Pendler aus Vorarlberg, die im Kanton St. Gallen arbeiten, müssen seit Mittwoch bei der Rückkehr nach Österreich einen negativen Coronatest vorweisen. Das verschärfte Grenzregime bedeutet für St. Galler Firmen, die viele Pendler beschäftigen, eine Herausforderung.
Laut dem Direktor der Industrie- und Handelskammer (IHK) St. Gallen-Appenzell, Markus Bänziger, sind von der neuen Regelung bis zu 7500 Pendlerinnen und Pendler betroffen, die normalerweise aus Vorarlberg in die Schweiz zur Arbeit kommen. Da ein Teil von ihnen derzeit im Homeoffice arbeitet, dürften es effektiv weniger sein.
Die negativen PCR- oder Schnelltests dürfen nicht älter als eine Woche sein. Pendlerinnen und Pendler müssen sich also ab sofort wöchentlich testen lassen und zudem für die Wiedereinreise nach Österreich ein Formular ausfüllen.
Grundsätzlich habe man bei der IHK Verständnis für die Testoffensive in Vorarlberg, sagte Bänziger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es gebe aber verschiedene offene Fragen. So wisse man nicht, ob bei den Stichkontrollen an der Grenze auch Schweizer Coronatests akzeptiert würden.
50'000 Tests pro Woche
Unklar sei auch, ob die Testkapazitäten in Vorarlberg – 50'000 pro Woche – genügten. Neu müssen in Österreich auch alle, die beispielsweise zum Coiffeur gehen, einen negativen Test vorweisen.
Die IHK würde es laut Bänziger begrüssen, wenn die Betriebe in der Schweiz vermehrt ihr Personal testen würden. Dieser Punkt – auch die Frage, wer solche Tests bezahlen soll – sei gerade an einem Treffen der IHK mit Volkswirtschaftsdirektoren besprochen worden.
Gemäss dem Vorarlberger Grenzgängerverband (VGV) werden an 22 Standorten in Vorarlberg Coronatests gratis angeboten. Auch ausländische Tests seien bei der Wiedereinreise nach Österreich gültig, allerdings nur mit dem Stempel eines Arztes, heisst es auf der Homepage des VGV.
Verzögerungen an der Grenze
«Schon jetzt kann mit Verzögerungen ab Mittwoch Nachmittag an den Grenzübergängen nach Österreich gerechnet werden. Stellen Sie sich darauf ein», schreibt der Verband. Wer keinen negativen Test vorweisen kann, muss dies innert 24 Stunden nachholen.
Das neue Grenzregime betrifft auch rund 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland, die zur Arbeit nach Altstätten, Grabs oder Walenstadt pendeln. Sollten sie sich einmal nicht in Vorarlberg testen lassen können, bietet ihnen die Spitalregion an, sich am Arbeitsort testen zu lassen.
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