Kultur Nicht nur Goldach wollte das St. Galler Theaterprovisorium

ka, sda

26.4.2022 - 16:40

2020 wurde das sechs Millionen Franken teure Theaterprovisorium in St. Gallen aufgebaut und in Betrieb genommen. Ab dem Sommer 2023 könnte es nach Goldach umziehen. Allerdings gibt es auch noch andere Interessenten. (Archivbild)
2020 wurde das sechs Millionen Franken teure Theaterprovisorium in St. Gallen aufgebaut und in Betrieb genommen. Ab dem Sommer 2023 könnte es nach Goldach umziehen. Allerdings gibt es auch noch andere Interessenten. (Archivbild)
Keystone

In einem neuen Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat wird der Entscheid für Goldach als neuer Standort des Theaterprovisoriums in Frage gestellt. Altstätten wäre die bessere Wahl gewesen, schreiben Kantonsräte – aus Altstätten.

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Die St. Galler Regierung hatte den Zuschlag für Goldach anfangs März bekanntgegeben. Die Gemeinde soll der neue Standort für das 50 Meter lange und 26 Meter breite Theaterprovisorium mit 500 Plätzen werden. Bis im Juni 2023 bleibt der Bau neben der Tonhalle noch in Betrieb, danach ist der Betonbau des Theaters fertig saniert.

Definitiv ist der Umzug des Provisoriums nach Goldach allerdings noch nicht. Am 15. Mai wird in der Gemeinde abgestimmt, ob das Projekt grundsätzlich unterstützt wird. Erst danach würden mit dem Projektkredit das Betriebskonzept und der Businessplan ausgearbeitet. Anschliessend soll es nochmals eine Abstimmung geben.

Geplant ist ein professionell betriebenes Kulturangebot für die ganze Region. Als Standort ist eine unbebaute Parzelle in Bahnhofsnähe vorgesehen, die mit der Umfahrung der Bahn-Barrieren erschlossen worden ist.

Falscher Entscheid

«Wurde das Theaterprovisorium an die richtige Gemeinde vergeben?», heisst es nun aber in einem neuen Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat. Hinter der einfachen Anfrage stehen mit Andreas Broger (Mitte) und Thomas Eugster (SVP) zwei Kantonsräte aus Altstätten. Als dritter Parlamentarier ist Stefan Britschgi (FDP) aus Balgach dabei.

Auch Altstätten und die Region Rheintal hätten sich für das Theaterprovisorium beworben, heisst es im Vorstoss. Es sei ein sehr ausführlicher regionaler Studienbericht erarbeitet und eingereicht worden. Von der Regierung sei danach die kommerzielle Nutzung als Hauptgrund für die Ablehnung genannt worden.

Die Halle wäre aber auch durch ortsansässige Vereine und Kulturorganisationen «nachhaltig genutzt» worden. Dafür gebe es im Rheintal einen dringenden Raumbedarf. Platz für das Provisorium sei auf der Allmend in Altstätten vorhanden. Dort wäre eine fixe Halle «nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch ökologisch».

Die Regierung muss nun Fragen zu den Kriterien für den Vergabeentscheid beantworten. Weiter soll sie erklären, wie es weitergeht, falls die Stimmberechtigten von Goldach den Projektierungskredit ablehnen sollten.