Die am Sonntag nicht wiedergewählte Churer Mitte-Stadträtin Sandra Maissen schreibt ihr unerwartet schlechtes Abschneiden nicht zuletzt einer negativen medialen Berichterstattung über ihre Person zu. Hintergrund ist die bekanntermassen konfliktbehaftete Zusammenarbeit innerhalb der dreiköpfigen Stadtregierung.
Keystone-SDA, uj, sda
12.06.2024, 15:24
SDA
Maissen hatte bei den Stadtratswahlen überraschend nur den vierten Platz belegt. Sie scheidet deshalb nach nur einer Amtszeit aus der Stadtregierung aus. Am Wahltag gab die sichtlich schockierte Stadträtin keine Stellungnahme ab. Am Mittwoch meldete sie sich schliesslich in einer Medienmitteilung zu Wort.
Den Wahlkampf bezeichnete Maissen als aktiv und fair, nicht aber die Medienberichterstattung in dessen Umfeld. Sie spricht von «gezielten medialen Diskussionen und Konfrontationen». Zudem seien kritische Anträge der städtischen Geschäftsprüfungskommission, die den Gesamtstadtrat betreffen, medial ihr zugeschrieben worden. Als Folge habe der Stadtrat bei den Wahlen die bürgerliche Mehrheit verloren und sei wieder ein reines Männergremium.
Fehlende Solidarität
Das bedaure sie sehr. «Eine Solidarität hat leider weder unter den Bürgerlichen über die Parteigrenze hinweg noch unter den Frauen funktioniert», monierte die ausscheidende Stadträtin.
Die im GPK-Bericht und in den Medien erwähnte schlechte Stimmung in der Stadtregierung bestreitet sie nicht. Der «Geist guter Kollegialität» sei im Exekutiv-Gremium «in den vergangenen Wochen und Monaten arg strapaziert worden».
Sie habe immer gewusst, dass es ein Leben nach dem Stadtrat gebe, schrieb die 59-Jährige. Es schmerze sie aber, dass die Arbeit in ihrem Departement nach vier Jahren zu Ende gehe.
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