Coronavirus – Schweiz Ostern findet statt – als «Gottesdienst des Alltags»

SDA

6.4.2020 - 11:42

Das Coronavirus macht auch vor den Kirchen nicht Halt: Die Gottesdienste aus der St. Galler Kathedrale werden seit vier Wochen live via Stream übertragen.
Das Coronavirus macht auch vor den Kirchen nicht Halt: Die Gottesdienste aus der St. Galler Kathedrale werden seit vier Wochen live via Stream übertragen.
Source: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Die Karwoche ist für die Gläubigen besonders wichtig. Das Coronavirus legte aber auch das kirchliche Leben rund um den Globus lahm. Ostern finde trotzdem statt, etwa im «Gottesdienst des Alltags», schreibt Markus Büchel, der Bischof von St. Gallen, in seinem Osterwort.

«Es ist eine besondere Zeit, in der wir stehen. Die diesjährige Fastenzeit hat uns in eine grosse Verbundenheit mit allen Menschen gebracht durch diese Epidemie», sagte Bischof Markus Büchel am Palmsonntag zu Beginn der «heiligen Woche» in einer Messe in der menschenleeren St. Galler Kathedrale.

Infolge des Coronavirus können keine öffentlichen Gottesdienste mehr gefeiert werden. Seit vier Wochen werden die Gottesdienste aus der Kathedrale per Livestream in Bild und Ton auf www.bistumsg-live.sg übertragen.

Am Montag wandte sich der Bischof von St. Gallen mit einem Osterwort an die Öffentlichkeit. Ostern finde statt, schreibt Markus Büchel. Auch im «Gottesdienst des Alltags», in einem Telefongespräch, bei einem Einkaufsdienst, einer Aufmunterung, in jedem Zeichen das anderen vermittle: «Du bist nicht allein.»

Darin Beziehungen weiter zu pflegen und auch Formen zu finden miteinander zu beten, liege die Aufgabe und die Chance der Kirchen, so der Bischof von St. Gallen. So würden Glaube, Hoffnung und Liebe zu tragendem Halt und zu österlichen Erfahrungen.

Meschlichkeit leben

«An vermehrte Todesfälle, liebe Menschen, die nur im engsten Kreis beigesetzt werden dürfen, werden wir uns aber nicht gewöhnen», schreibt Markus Büchel. Auch nicht an eine drohende Arbeitslosigkeit, Existenzängste oder vermehrte Einsamkeit durch das notwendige «bleiben Sie zu Hause».

Er staune und sei dankbar, wie gleichzeitig immer stärker eine positive Grundhaltung grosser Solidarität und Hilfsbereitschaft durch die Schweiz gehe. Menschen trauern, leiden, haben Angst, dagegen gebe es unzählige, kraftvolle und fantasievolle Initiativen, um jetzt erst recht Mitmenschlichkeit zu leben.

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