Raumplanung Ostschweizer Kantone wollen mehr Gehör in Bern

sime, sda

4.12.2023 - 12:17

Die vier Ostschweizer Kantone (SG, TG, AR, AI) wollen gegenüber dem Bundesamt für Raumplanung gemeinsam als internationaler Bodenseeraum auftreten. (Archivbild)
Die vier Ostschweizer Kantone (SG, TG, AR, AI) wollen gegenüber dem Bundesamt für Raumplanung gemeinsam als internationaler Bodenseeraum auftreten. (Archivbild)
Keystone

Die Ostschweizer Kantone haben eine gemeinsame Position für das Raumkonzept Schweiz festgelegt. Die Region solle in Bern als «internationaler Bodenseeraum» mit viel Potenzial wahrgenommen werden, forderten sie am Montag in Appenzell.

Keystone-SDA, sime, sda

Die Ostschweizer Kantone (SG, TG, AI, AR) wollen ihre Region im Schweizer Raumkonzept als starker Hightech-Standort mit grenzüberschreitend vernetzter Bildung und Forschung etablieren. Aktuell wird der Raum beim Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) jedoch als «klein- und mittelständisch» geprägte «Nordostschweiz» qualifiziert.

Aus Sicht der Ostschweizer Regierungen wird ihr Landesteil damit nicht angemessen abgebildet. Sie forderten am Montag an einer Medienkonferenz in Appenzell die Umbenennung in «Internationaler Bodenseeraum».

2025 will der Bund das Raumkonzept überarbeiten. Bereits vor einer entsprechenden Vernehmlassung verschaffen sich nun die Ostschweizer Kantone mit einem Positionspapier Gehör in Bern. Auf den Begriff Metropolitanraum wird verzichtet. Das Ziel der vier Kantone nimmt jedoch die zentralen Anliegen des «Metropolitanraums Bodensee» auf.

Überschneidung mit Metropolitanraum Zürich

Die gemeinsame Positionierung der Ostschweizer Kantone sei essentiell, sagte die St. Galler Baudirektorin Susanne Hartmann (Mitte) am Montag an einer Medienkonferenz in Appenzell. «Wir müssen angemessen im Raumplanungskonzept Schweiz abgebildet sein.»

Der Thurgauer Regierungsrat Dominik Diezi (Mitte) sprach aus Sicht von seinem Kanton von einem «Durchbruch». Bisher fokussierte der Thurgau auf die Mitgliedschaft beim Metropolitanraum Zürich. Nun gehört er zusätzlich auch dem Internationalen Bodenseeraum an. Vor allem im Thurgau, aber auch in der Region Wil SG überschneiden sich die beiden Gebiete.

Für die Ostschweizer Regierungen ist klar, dass zwar der Metropolitanraum Zürich für alle vier Kantone von grosser Bedeutung sei. Der Bodenseeraum müsse es aber als attraktiver und eigenständiger Wirtschafts-, Bildungs-, Forschungs- und Lebensraum mit internationaler Ausstrahlung positioniert sein und als solcher wahrgenommen werden.

Lücken schliessen bei Nationalstrassen

Es gelte, sich etwa in der Raumentwicklung sowie bei Energie- und Verkehrsthemen abzustimmen, erklärte Ruedi Ulmann (Mitte), Vorsteher des Bau und Umweltdepartements des Kantons Appenzell Innerrhoden.

Ein Hauptaugenmerk liegt ausserdem auf dem Ausbau des Hightech-Standorts. Beim Bahnangebot im Fern- und Nahverkehr sowie den Nationalstrassen sollen Lücken geschlossen werden. Die Ostschweiz sei in der Vergangenheit etwas vernachlässigt worden, erklärte der Ausserrhoder Regierungsrat Dölf Biasotto (FDP).