Umwelt Pro Natura und WWF kritisieren Rhesi-Projekt

ka, sda

31.3.2021 - 13:28

Bisher ist das internationale Hochwasserschutz-Projekt Rhesi vor allem als Modell sichtbar, das in Dornbirn A besichtigt werden kann. (Archivbild)
Bisher ist das internationale Hochwasserschutz-Projekt Rhesi vor allem als Modell sichtbar, das in Dornbirn A besichtigt werden kann. (Archivbild)
Keystone

Die Eckpunkte des Hochwasserschutz-Projekts am Alpenrhein Rhesi sollen im St. Galler Richtplan festgelegt werden. Pro Natura und WWF kritisieren, die Minimalanforderungen an die Ökologie würden nicht eingehalten. Sie lehnen den Vorschlag ab.

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Ziel des internationalen Hochwasserschutzprojekts Rhesi ist die Erhöhung der Abflusskapazität des Alpenrheins auf ein 300-jährliches Hochwasser. Im überarbeiteten St. Galler Richtplan sollen nun erste Grundlagen für die Umsetzung festgelegt werden. Konkret werden die Räume bezeichnet, die bei Hochwasser überflutet werden können.

Die Frist der Vernehmlassung läuft am 31. März ab. In einer gemeinsamen Mitteilung vom Mittwoch kritisieren Pro Natura St. Gallen-Appenzell und WWF den Vorschlag der Regierung. Er enthalte «keine zukunftsweisende Vision für den Alpenrhein» und erfülle zudem in wichtigen Teilen die gesetzlichen Anforderungen des Gewässerschutzgesetzes nicht.

Minimalforderungen nicht erfüllt

Das Projekt werde seit zehn Jahren intensiv begleitet. Es gehe stets um die gleichen bundesrechtlich abgestützten Appelle. Der Rhein müsse, wo technisch möglich, aufgeweitet werden. In der Mitteilung werden konkrete Mängel aufgezählt: Unter anderem sei auf die Aufweitungen bei Diepoldsau Süd und Nord verzichtet worden. Bei Widnau/Lustenau solle das Flussbett nur auf rund 300 Meter aufgeweitet werden, «um Grundwasserbrunnen trotz auslaufender Wasserrechte innerhalb der Hochwasserdämme zu erhalten».

Unter dem Strich resultiere auf der 26 Kilometer langen Rheinstrecke kein einziger Abschnitt, der die Minimalanforderungen an die Ökologie einhalte. So fehlten zum Beispiel die für viele Auenarten notwendigen Stillgewässer nahezu vollständig, teilen Pro Natur und WWF mit.